Krise drückt erwartete Karrierechancen in den Keller

Gleichzeitig steigt derzeit das Bedürfnis nach Job-Sicherheit, längerer Beschäftigungsdauer beim Arbeitgeber, mehr Loyalität im Beschäftigungsverhältnis und geregelten Arbeitszeiten.


1’000 Studierende befragt
Das sind einige Ergebnisse der repräsentativen 7. «Continental-Studentenumfrage» unter angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie Natur- und Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die der internationale Automobilzulieferer am Mittwoch publiziert hat. TNS/Infratest hatte im Auftrag des Unternehmens rund 1.000 Studenten nach ihren Ansichten zu Karriere, Arbeitswelt und Hochschulthemen befragt. Weitere Themenschwerpunkte waren in diesem Jahr Berufsqualifikation sowie die Hochschulreformen und deren Umsetzung in Deutschland.


Von eigenen Qualitäten überzeugt
Grundsätzlich bleiben die Hochschulabsolventen trotz Krise in ihrer Mehrheit optimistisch was die eigene Karriere angeht: 2010 bewerten immerhin noch 65 Prozent ihre Aussichten als «sehr gut» bzw. «gut». Das sind aber dennoch 9 Prozentpunkte weniger als 2009 (74 Prozent) und damit der niedrigste Wert seit Beginn der Befragung im Jahr 2004. Überwiegend positiv gesehen wird nach wie vor die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, die in diesem Jahr von unverändert rund 70 Prozent als «sehr gut» oder «gut» eingeschätzt wird. Auch die eigene Qualifikation bzw. die Qualität des eigenen Wissens bewerten unverändert rund 2/3 der Befragten mit «sehr gut» oder «gut».


Steigendes Bedürfnis nach Sicherheit
Trotz dieses positiven Grundtenors steigt aber in der Krise das Bedürfnis nach Sicherheit: Im Boom-Jahr 2005 geben 25,6 Prozent an, dass sie an einer «unbefristeten, möglichst lebenslangen Anstellung» und einem «hohe[n] Mass an Loyalität» interessiert sind. 2010 sind es mit 49,7 Prozent nahezu doppelt so viele Befragte, die ein solches Beschäftigungsverhältnis bevorzugen würden. Dementsprechend sinkt der Anteil derer, die sich für ihre Zukunft «eine Abfolge zeitlich befristeter, dafür gut bezahlter und interessanter Jobs bei unterschiedlichen Unternehmen mit Zweckbündnis-Charakter» wünschen, von 68,5 Prozent im Jahr 2005 auf heute 45,8 Prozent.


Wunsch nach mehr Verlässlichkeit
Ein ähnlicher Trend ist bei der Einschätzung der zukünftigen Beschäftigungsdauer zu sehen: Waren 2005 noch mehr als 90 Prozent davon überzeugt, dass die Beschäftigungsdauer bei ein und demselben Arbeitgeber zehn Jahre nicht überschreiten wird, so gehen aktuell sogar 17,4 Prozent der Befragten im Umkehrschluss davon aus, dass die durchschnittliche Beschäftigungszeit bei über zehn Jahren liegen wird. Ein weiteres Indiz für den Wunsch nach mehr Verlässlichkeit sind die Arbeitszeiten: Während 2006 rund 48 Prozent der Befragten einer Wochenarbeitszeit von frei vereinbarten 40 Stunden zustimmten, würden heute nur noch 30,8 Prozent einer solchen Regelung zustimmen. Gleichzeitig hat in der Krise die tariflich geregelte 40-Stunde-Woche Konjunktur: Sie ist für 30 Prozent der Befragten Wunschziel (2006: 17,2 Prozent).


Sinkende Bereitschaft für Auslandsjobs
Möglicherweise auch als Folge der Krise sehen die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure, Natur- und Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ihren zukünftigen Arbeitsplatz eher in Deutschland, denn die Bereitschaft für einen Auslandsjob ist erneut gesunken, dies gilt insbesondere für mögliche Einsatzgebiete in Osteuropa oder Asien. Mit dem höchsten Ablehnungswert seit Beginn der Umfrage halten es 64,3 Prozent (2004: 43,9 Prozent) für «eher unwahrscheinlich» bzw. können es sich «ganz bestimmt nicht» vorstellen, eine Tätigkeit in Ländern dieser Regionen anzunehmen.


Sogar die Schweiz verliert an Zugkraft
Bei der gezielten Frage nach der Bereitschaft, in osteuropäischen Ländern zu arbeiten, die wie zum Beispiel Rumänien seit 2007 EU-Mitglieder sind, lehnen sogar 74 Prozent (2004: 64,1 Prozent) ab. Ähnlich grosse Ablehnung erfahren die Wachstumsländer China mit 64,6 Prozent (2006: 48,9 Prozent) und auch Südamerika einschliesslich Brasilien mit 48,6 Prozent (2004: 37,7 Prozent). Sogar die Schweiz und USA verlieren kräftig an Zugkraft: Das Interesse am Arbeiten in der Schweiz sinkt um 13,8 Prozentpunkte auf 63,8 Prozent (2007: 77,6 Prozent) und am Arbeitsplatz in den USA um 7,8 Prozentpunkte auf 47,6 Prozent (2004: 55,4 Prozent).


2010: Chemiker, Maschinenbauer und Ingenieure bei Conti gesucht
Continental stellt weltweit jährlich rund 1.000 Hochschulabsolventen und Young Professionals ein, davon 250 in Deutschland. 2010 wird der internationale Automobilzulieferer vorwiegend Chemiker, Maschinenbauer und Ingenieure rekrutieren. Das Unternehmen hat über die Global Engineering Excellence Initiative Kooperationen mit acht international renommierten Universitäten, darunter das Massachusetts Institute of Technology, die RWTH Aachen und die Tsinghua University. Über ihre mehr als 500 Ambassadors weltweit erreicht Continental 250 Universitäten. Darüber hinaus starten pro Jahr rund 600 junge Menschen mit Continental in ein duales Bachelor-Studium bzw. eine Ausbildung. Deutschlandweit bietet der internationale Automobilzulieferer 16 duale Studiengänge und 19 Ausbildungsgänge an. (continental/mc/ps)


Über Continental
Continental gehört mit einem Umsatz von ca. 20 Mrd Euro im Jahr 2009 weltweit zu den führenden Automobilzulieferern. Als Anbieter von Bremssystemen, Systemen und Komponenten für Antriebe und Fahrwerk, Instrumentierung, Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen und technischen Elastomerprodukten trägt Continental zu mehr Fahrsicherheit und zum globalen Klimaschutz bei. Continental ist darüber hinaus ein kompetenter Partner in der vernetzten, automobilen Kommunikation. Continental beschäftigt derzeit rund 138.000 Mitarbeiter in 46 Ländern.

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