Krise hält BASF fest im Griff

Die Ludwigshafener gehen für 2009 von einem starken Rückgang bei Umsatz und Ergebnis aus. «Unser Ziel, auch im Jahr 2009 die Kapitalkosten zu verdienen, werden wir voraussichtlich nicht erreichen», erklärte Finanzvorstand Kurt Bock am Donnerstag laut Pressemitteilung. Zwar scheine der Abschwung gestoppt, und es sehe nach einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau aus. «Ein nachhaltiger Aufschwung ist aber noch nicht in Sicht.» Die Gefahr eines erneuten schmerzhaften Rückschlages durch Überkapazitäten, Unternehmensinsolvenzen und wachsende Arbeitslosigkeit bestehe nach wie vor. Die Börse reagierte enttäuscht auf die Zahlen und vor allem auf den Ausblick. Die Aktien verloren am Vormittag 5,63 Prozent auf 32,85 Euro.


EBIT um über 50 Prozent eingebrochen
Von April bis Juni sank das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen um 53 Prozent auf 1,140 Milliarden Euro. Deutlich weniger verdiente BASF operativ mit Veredelungsprodukten, Kunststoffe und Chemikalien. Bei Functional Solutions machte dem Unternehmen vor allem der Nachfrageeinbruch bei Katalysatoren zu schaffen. Auch im Öl- und Gasgeschäft sank das EBIT wegen des schwächeren Gashandels. Leicht zulegen konnte hingegen nur das Agrochemie-Geschäft.


Umsatz fällt um 23% auf 12,502 Milliarden Euro
Unter dem Strich wies BASF nach Anteilen Dritter einen Gewinn 343 Millionen Euro aus. Im Vorjahr waren es noch 1,297 Milliarden Euro. Der Umsatz fiel um 23 Prozent auf 12,502 Milliarden Euro. Bei den Bilanzdaten traf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Die Ludwigshafener hatten bereits auf den starken Nachfragerückgang mit Produktionsdrosselungen, Kurzarbeit sowie Stellenstreichungen reagiert. Bis Ende 2009 sollen 2.000 Mitarbeiter weniger beschäftigt werden. Hinzu kommen 3.700 Mitarbeiter aus der Ciba-Integration bis 2013. 23 der 55 Ciba-Produktionsstandorte stehen derzeit auf dem Prüfstand. (awp/mc/ps/05)

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