Krise lässt Maschinenbau Japans und Chinas Export einbrechen

Stärker als erwartet gingen auch Chinas Ausfuhren im Februar um 25,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, wie die Zollverwaltung in Peking berichtete. Die schlechte Weltkonjunktur liess das gesamte Aussenhandelsvolumen Chinas um 24,9 Prozent auf mehr als 125 Milliarden Dollar fallen.


China: Handelsüberschuss auf tiefstem Stand seit drei Jahren
Während sich die globale Rezession vertiefe, werde die schwache Nachfrage aus dem Ausland das Jahr über anhalten, sagten chinesische Experten voraus. Im Februar führte China Waren im Wert von 64,9 Milliarden US-Dollar aus, während die Importe um 24,1 Prozent auf 60,5 Milliarden Dollar fielen. Der Handelsüberschuss verringerte sich im Februar auf 4,4 Milliarden US-Dollar, den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Chinas Exporte, die bisher immer ein wichtiger Motor der drittgrössten Volkswirtschaft war, sind damit schon vier Monate in Folge gefallen.


Wichtiger Indikator für Investitionen
In Japan sahen die Auftragseingänge der Maschinenbauer seit Mai 1987 nicht mehr so schlecht aus. Im Januar belief sich die Höhe der Auftragseingänge mit Ausnahme des Schiffbaus und von Stromversorgern auf saisonbereinigt 718,3 Milliarden Yen (5,7 Milliarden Euro); das sind 3,2 Prozent weniger als im Vormonat, wie die Regierung in Tokio mitteilte. Analysten hatten allerdings im Durchschnitt ihrer Prognosen mit einem noch deutlicheren Rückgang von etwa fünf Prozent gerechnet. Die Auftragsdaten gelten als ein wichtiger Indikator für Investitionen von Unternehmen in den nächsten drei bis sechs Monaten.


Keine Besserung in Sicht
Eine deutliche Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Die Maschinenbauaufträge aus dem Ausland, die als ein Gradmesser für Japans Exportaussichten gelten, verzeichneten in Folge der Weltwirtschaftskrise dabei einen Rekordrückgang von 49 Prozent. Im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat waren es 71,2 Prozent. Insgesamt belief sich der Auftragsrückgang im Maschinenbau zum Vorjahr auf unbereinigt 39,5 Prozent, wie das Kabinettsbüro mitteilte. Vor allem die Stahl- und die Automobilbranche erteilten angesichts der globalen Absatzkrise deutlich weniger Aufträge.


Export eingebrochen
Japans Exporte waren angesichts der globalen Wirtschaftskrise im Januar um 46,3 Prozent eingebrochen. Als Folge verzeichnete das stark exportabhängige Land erstmals seit 13 Jahren ein Defizit in der Leistungsbilanz. Angesichts dieser Lage sind Japans Industriekonzerne gezwungen, ihre Produktion drastisch zu drosseln. Nach Berechnungen des Nomura Securities Financial and Economic Research Centers in Tokio dürften die Vorsteuergewinne von 348 grossen japanischen Unternehmen ausserhalb des Finanzsektors im Ende März ablaufenden Geschäftsjahr 2008/2009 um zusammengenommen 61,1 Prozent zurückgehen.


Weltwirtschaft schrumpft erstmals seit Zweitem Weltkrieg
Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr nach Einschätzung der Weltbank erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg schrumpfen. Vor diesem Hintergrund beraten Japans Koalitionsparteien derzeit weitere Stimulierungsmassnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Wegen seiner hohen Exportabhängigkeit ist Japan besonders von der Krise betroffen. (awp/mc/ps/15)

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