Krisenbank Northern Rock wird zerschlagen

Der Zeitplan für die Zerschlagung sei «Geschäftsgeheimnis», sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.


Mit EU-Recht vereinbar
Milliardenschwere Hilfen für die Bank sind im Gegenzug mit EU-Recht vereinbar, berichtete die Kommission. Die finanzielle Unterstützung der britischen Regierung umfasse Rekapitalisierungsmassnahmen von bis zu drei Milliarden britischen Pfund (3,3 Mrd. Euro), Liquiditätshilfen von bis zu 27 Milliarden Pfund sowie Garantien für Schuldverschreibungen über mehrere Milliarden Pfund. Die «gute» Northern Rock werde etwa ein Viertel des Vor-Krisen-Geschäfts weiterführen.


Weitere Banken-Aufspaltungen
Bankchef Gary Hoffman erklärte in London, die Billigung der EU sei ein «wichtiger und positiver Schritt». Der finanzpolitische Sprecher der oppositionellen Liberaldemokraten, Vince Cable, kritisierte hingegen, Steuerzahler drohten auf der Last sitzenzubleiben: «Ich befürchte, dass die besseren Teile der Bank für wenig Geld an einen privaten Käufer gehen, (…) und der Müll bleibt beim Steuerzahler.» Laut britischen Medien dürften auch die teilverstaatlichten Banken Royal Bank of Scotland und Lloyds aufgespalten werden. Der Sprecher von Kroes sagte, zu diesen Fällen gebe es in Brüssel noch keine Entscheidungen.


Auf lange Sicht wieder rentabel?
Die Kommission hatte die Überprüfung zu Northern Rock im April 2008 begonnen und im Mai des laufenden Jahres noch ausgeweitet. Kroes sagte: «Die Insolvenz der Northern Rock hätte äusserst schwerwiegende Auswirkungen auf den britischen Hypothekenmarkt und die finanzielle Stabilität der britischen Wirtschaft insgesamt.» Mit der Aufspaltung und der verminderten Präsenz könne das Geldhaus auf lange Sicht wieder rentabel werden. (awp/mc/pg/17) 

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