Mitte des Jahres sei ein Abschluss der Transaktion zu erwarten. Der Kauf stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden. Ungeachtet des Zukaufs halte der Konzern an seiner Wachstumsstrategie bei Düngemitteln fest.
«Hervorragende Wachstumschance»
«Morton Salt ist eine hervorragende Wachstumschance für unser globales Salzgeschäft», sagte K+S-Chef Norbert Steiner laut Mitteilung. Als einer der führenden Salzhersteller verfüge Morton Salt über eine grosse Anzahl kundennaher Produktionsstandorte in den USA und Kanada sowie über ein landesweites Vertriebsnetz. Durch Morton Salt erhalte K+S Zugang zu neuen und weniger volatilen Auftausalzregionen. «Unser operatives Geschäft ergänzt sich ideal und wir haben das gleiche Verständnis vom Salzgeschäft», sagte Steiner. Dabei sollten geringe Überschneidungen im operativen Geschäft die Integration erleichtern.
Keine Veränderung der Dividendenpolitik
Für die Finanzierung liege ein vollständiges Underwriting von Dresdner Kleinwort, Société Générale und Unicredit (HVB) vor, hiess es. Dafür stünden bis zu 1,4 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von rund fünf Prozent bereit. Die Transaktion erfülle die Akquisitionskriterien von K+S und gewährleiste weiterhin eine starke und flexible Bilanz. Dabei solle es keine Veränderung der Dividendenpolitik geben, sagte Steiner bei einer Telefonkonferenz. Die Akquisition werde sich ab dem Jahr 2010 «deutlich positiv» auf das Ergebnis je Aktie auswirken. Genaue Angaben über das Synergiepotenzial und mögliche Kosten machte Steiner zunächst nicht.
Aktie im Steigflug
Am Finanzmarkt war die Reaktion positiv. Die Aktien legten um 6,78 Prozent auf 37,16 Euro zu, während der DAX 3,45 Prozent auf 4.273,41 Punkte gewann. Die Commerzbank begrüsste den Zukauf. Zwar liege der Übernahmewert rund 20 Prozent über der Börsenbewertung von K+S, schrieb Analyst Stephan Kippe. Dies sei aber gerechtfertigt, denn Morton erziele vergleichsweise hohe Margen und das Synergien-Potenzial in Nordamerika sei hoch. Nach Ansicht eines anderen Analysten ist die Akquisition strategisch sinnvoll, da sie das Gewinnprofil ausserhalb des Kalibereichs ausbalanciert. Ein Händler äusserte sich hingegen kritisch: «In Zeitungen war schon vor Wochen von einem Interesse von K+S an Compass Minerals oder Morton Salt die Rede und Analysten waren davon nicht begeistert, weil das Salzgeschäft niedrigere Margen und ein langsameres Wachstum als das Kaligeschäft hat.»
Produktionskapazität erhöht sich auf 29,8 Mio Tonnen
2008 erwirtschaftete Morton Salt den Angaben zufolge bei Umsätzen von 1,2 Milliarden Dollar ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 270 Millionen Dollar. Die Gesellschaft betreibt sechs Steinsalzbergwerke, sieben Solar- und zehn Siedesalzanlagen sowie 62 Lagerhäuser und 61 Distributionszentren. Die jährliche Produktionskapazität beläuft sich auf 13,1 Millionen Tonnen. Morton Salt wurde 1848 gegründet, beschäftigt 2.900 Mitarbeiter und hat seinen Firmensitz in Chicago. Das K+S Salzgeschäft beschäftigt rund 2.400 Mitarbeiter. Der Salzabsatz lag 2008 bei 10,6 Millionen Tonnen. Die Produktionskapazität erhöhe sich auf insgesamt 29,8 Millionen Tonnen. (awp/mc/ps/18)