In der entsprechenden Vorjahresperiode hatte der Verlust 39,8 Mio CHF betragen. Der Umsatz stieg auf 447,6 (418,4) Mio CHF, inklusive weiterer Erträge von 6,4 (5,8) Mio CHF beliefen sich die Einnahmen auf 454,0 (424,2) Mio CHF. Der EBIT erreichte 8,5 (-18,5) Mio CHF, wie der Technologiekonzern am Freitag mitteilte. Kudelski hat mit den Halbjahreszahlen beim EBIT und Reingewinn deutlich besser abgeschnitten als vom Markt erwartet, hingegen beim Umsatz die Prognosen verfehlt.
Bereich Digital-TV legt deutlich zu
Im Bereich Digital-TV weist das Technologieunternehmen einen Umsatz von 301,3 (268,6) Mio CHF (+12,2%) aus. Dabei ist der Bereich mit einer Ergebnisverbesserung um 33,2 Mio CHF wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat 20,9 Mio CHF zum Gruppenergebnis beigetragen. Wesentlich sei dabei der Abschluss der Migration von über 30 Mio aktiven Zugangskarten/Systemen, so die Mitteilung. In Europa stiegen die Umsätze um 7,9% auf 168 Mio CHF, wobei sich vor allem das italienische Geschäft «sehr gut» entwickelt habe, heisst es weiter. In den USA erhöhten sich die Umsätze um 42,7% dank der Auslieferung von Zugangskarten-Upgrades an Echostar. Damit konnte die Umsatzverlangsamung in Lateinamerika mehr als kompensiert werden. In Asien sanken die Umsätze hingegen um 12,9% auf 43,6 Mio CHF.
Sparte Public Access mit rückläufigem Umsatz
Im Bereich Public Access hat Kudelski die Auswirkungen der Rezession zu spüren bekommen. Die Folgen seien jedoch begrenzt gewesen. So habe der Umsatzrückgang auf 4,2 Mio CHF limitiert werden können, und das Betriebsergebnis sei um 3,2 Mio CHF gesunken. Absolute Zahlen wurden zu diesem Bereich nicht genannt. Die Profitabilität wird jedoch als «zufriedenstellend» bezeichnet. In Europa konnten die Verkäufe um 2,1% erhöht werden. Ausserhalb Europas sei der Absatz in absoluten Zahlen hingegen auf das Niveau des ersten Halbjahres 2007 gesunken. Middleware und Advertising ist in der Berichtsperiode beim Umsatz um 1,3% auf 65,4 Mio CHF gewachsen. Auf die Marktregionen Asien/Pazifik und Afrika entfielen dabei 23,4 Mio CHF (+22,6%). In Europa und den Americas sank der Umsatz hingegen um fast 8%, weil sich der Absatz von Settop-Boxen verlangsamt hatte. Der Bereichs-EBIT ging so um 1,9 Mio CHF auf 5,4 Mio CHF zurück.
Umsatz-Guidance für Gesamtjahr bekräftigt
Für das laufende Geschäftsjahr hat Kudelski die bei der Präsentation des Jahresergebnisses Ende Februar abgegebene Umsatz-Guidance bestätigt und rechnet mit Umsätzen von 1,07-1,1 Mrd CHF. Erhöht wurde hingegen die EBIT-Prognose, die neu auf 60-70 Mio CHF lautet. Zuvor wurde von einem EBIT von 50-60 Mio CHF ausgegangen. Für das zweite Halbjahr werden für den Bereich Digital TV weitere Verbesserungen beim Spartenergebnis erwartet, da sich die installierte Zugangskarten/System-Basis voll auswirken soll. Derzeit seien mehr als 114 Mio Smartcards/Systme aktiv. «Der Betriebsgewinn des Digital-TV-Bereichs sollte sich im zweiten Halbjahr weiter erholen», sagte CEO André Kudelski gegenüber AWP. «Zudem haben wir eine viel versprechende Deal-Pipeline.»
«Kostenseite im Griff»
Public Access sowie Middleware und Advertising hätten sich in der Berichtsperiode auf Gewinnebene als stabil erwiesen, heisst es weiter. Kurzfristig werde hier keine Rückkehr zu den historischen Wachstumsraten erwartet, das bisherige Momentum sollten die Bereich aber in der zweiten Jahreshälfte beibehalten können. Insgesamt sei das Unternehmen gut positioniert, um von einer Wirtschaftserholung zu profitieren, so der CEO. «Wir haben die Kostenseite im Griff». Auch seien mit den Zulieferern teils neue Verträge abgeschlossen worden, und soll mit der Basis Beijing auch Asien kosteneffizienter bewirtschaftet werden. (awp/mc/ps/07)