Dem Ausschuss gehörte auch alt Bundesrat Joseph Deiss an. Das neue Angebot für die rund 94 Millionen A-Aktien, die noch nicht im Besitz von Kudelski sind, beläuft sich insgesamt auf gut 145 Mio USD, wie ein Kudelski-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA erläuterte. Das sind 18 Mio USD mehr als in der ersten Offerte. Kudelski will die Übernahme aus Barmitteln und durch Kredite finanzieren. Die Prämie auf den Schlusskurs der OpenTV-Aktie vom vergangenen Freitag beträgt 17%. Verglichen mit dem Kurs vor der Lancierung des ersten Angebotes im Februar beträgt der Aufschlag 55%.
Angebotsfrist bis 6. November
Die Angebotsfrist läuft bis am 6. November. Die Zustimmung des OpenTV-Verwaltungsrats sei nicht notwendig und auch eine Mindestandienquote werde nicht zur Bedingung gemacht, teilte Kudelski mit. Kudelski besitzt alle B-Aktien und 13,4% der A-Aktien an OpenTV. Die Waadtländer kontrollieren mit 32,3% des Kapitals 77,2% der Stimmrechte.
«Offerte im besten allseitigen Interesse»
Bei der Offerte wird Kudelski von der Bank Credit Suisse beraten. Das Angebot sei im besten Interesse der Angestellten, Kunden und Partnern von OpenTV, da Kudelski das Wachstum sowie Forschung und Entwicklung von OpenTV unterstützen werde, hiess es. Analysten sprachen angesichts des Synergiepotenzials von einem sinnvollen Vorhaben und einem vernünftigen Preis. Die Aktie notierte gegen Mittag dennoch 0,6% schwächer auf 22,38 CHF.
OpenTV mit rückläufigem Umsatz und Gewinn
Im ersten Halbjahr 2009 sank der Umsatz von OpenTV um 5,9% auf 57 Mio USD. Der Gewinn sackte von 6,3 auf 2,9 Mio USD ab. Kudelski kehrte mit einem Überschuss von knapp 0,5 Mio CHF in die Gewinnzone zurück. In der Vorjahresperiode hatte noch einen Verlust von 39,8 Mio CHF resultiert. Der Umsatz stieg um 7% auf 454 Mio CHF. (awp/mc/ps/05)