Kühne + Nagel mit mehr Umsatz und Gewinn

Der Reingewinn erhöhte sich um 9,9 Prozent auf 455 Mio CHF, wie die Kühne + Nagel International AG am Montag mitteilte. Die Abschwächung der Weltwirtschaft spiegelt sich in niedrigeren Wachstumsraten wider; so legte der globale Seefrachtmarkt in den vergangenen neun Monaten nur noch um knapp 4 Prozent zu. Diese Entwicklung bremste auch Kühne + Nagels Wachstumsdynamik, die Erhöhung des Containervolumens gegenüber dem Vorjahr lag bei rund 6 Prozent. Vor allem in den Relationen Fernost-Südamerika und Fernost-Nordamerika konnte das Unternehmen entgegen dem Markttrend wachsen.


Höchste Zuwachsraten im Intra-Asien-Verkehr
Im Intra-Asien-Verkehr wurden die höchsten Zuwachsraten erreicht; darüber hinaus bewegte sich aufgrund der Dollarschwäche auch das USA-Exportgeschäft auf hohem Niveau. Dank Kühne + Nagels anspruchsvollem Dienstleistungsangebot in der Seefracht, das zugleich die Abhängigkeit von der jeweiligen Ratenentwicklung reduziert, verbesserte sich das Betriebsergebnis um 9,4 Prozent. Die EBITDA-Marge liegt bei 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,2 Prozent).


Luftfracht-Tonnage um knapp 8 Prozent erhöht
Die sich eintrübende Konjunktur belastete das Luftfrachtgeschäft erheblich. Der Markt legte nur noch circa 2 Prozent zu. Kühne + Nagel erhöhte seine Tonnage um fast 8 Prozent. Vor allem die Regionen Nah-/ Mittelost und Südamerika konnten sehr gute Ergebnisse erzielen. Ausserdem nahm die Nachfrage nach den Nischenprodukten deutlich zu. Produktivitätssteigerungen und striktes Kostenmanagement resultierten in einem 15,8-prozentigen Anstieg des Betriebsergebnisses. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 5,5 auf 5,8 Prozent.


Entwicklungsschwerpunkt Landverkehr
Nach wie vor liegt im Landverkehr der Entwicklungsschwerpunkt der Kühne + Nagel-Gruppe. Die Steigerung des Nettoumsatzes um 13,0 Prozent entsprach dem Ziel der beständigen Erhöhung des Sendungsaufkommens. Die Bruttonutzen-Marge erhöhte sich von 18,1 auf 20,4 Prozent. Investitionen in die Informationstechnologie und die Netzwerkverdichtung wirkten sich auf das Betriebsergebnis aus, das unter dem Vorjahreswert liegt. Die Übernahme der französischen Alloin-Gruppe (siehe heutige Ankündigung) markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Strategieumsetzung.


Neugeschäfte kompensieren Rückgang in Kontraktlogistik
Die konjunkturell bedingten Geschäftsrückgänge im Kontraktlogistikbereich, insbesondere in den USA und in Grossbritannien, wurden durch Neugeschäfte kompensiert, sodass Kühne + Nagel einen Anstieg des Nettoumsatzes um 5,9 Prozent (bereinigt: 10,7 Prozent) erzielen konnte. Trotz Margendruck im dritten Quartal war das Betriebsergebnis um 4,0 Prozent höher als in der Berichtsperiode des Vorjahres, die EBITDA-Marge blieb bei 5,1 Prozent stabil.


Erlös aus dem Immobilienverkauf ohne Ergebnisauswirkung
Die im März 2008 erfolgte Veräusserung von 20 Logistikimmobilien an Goodman’s European Logistics Fund wurde im 3. Quartal weitgehend abgeschlossen. Der dabei erzielte Erlös hatte jedoch keine Auswirkung auf die Ergebnisentwicklung in der Berichtsperiode. Der Verwaltungsrat der Kühne + Nagel International AG wird anlässlich einer ausser- ordentlichen Generalversammlung am 9. Dezember 2008 vorschlagen, die Aktionäre durch Ausschüttung einer Sonderdividende am Verkaufserlös zu beteiligen (siehe Pressemitteilung vom 29. September 2008).


Unsicherer Ausblick
«Die Finanzkrise und die damit einhergehende Konjunkturabschwächung hinterlassen auch in der Logistikbranche ihre Spuren. Dennoch ist es uns in den vergangenen neun Monaten gelungen, die Ergebnisse stabil zu halten. Die derzeitige Lage lässt keine eindeutigen Prognosen hinsichtlich der weiteren Marktentwicklung zu», lässt sich K+N-CEO Klaus Herms in der Mitteilung zitieren. Deshalb sei es umso wichtiger, den Kunden eine hohe Wertschöpfung zu bieten und schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Darauf sei das K+N-Geschäftsmodell ausgerichtet und er sei zuversichtlich, dass es sich auch in raueren Zeiten bewähren wird, so Herms weiter. (k+n/mc/ps)

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