Die Situation im laufenden Jahr werde sich erst einschätzen lassen, wenn im Juli die Hauptsaison beginnt, die bis Oktober dauert. «Sollte sie flau werden, wie ich befürchte, wird 2009 ein sehr schwieriges Jahr für die Transportbranche», sagte Lange. Viel hänge dabei von der Entwicklung des Konsumverhaltens ab, und da sind nach Ansicht von Lange die Aussichten angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit «nicht rosig».
Marktanteile in Seefracht dazugewonnen
Zuletzt hätten sich zwar die Monate April und Mai in der Seefracht etwas besser im Vergleich zu den Vormonaten entwickelt. Ob dies von Dauer sein wird, sei jedoch höchst ungewiss. Es könne sich auch bloss um eine vorübergehende Belebung handeln, weil die Lager leer sind. Dafür sei es Kühne + Nagel in der Seefracht gelungen, Marktanteile zu gewinnen und rückläufiges Geschäftsvolumen mit bestehenden Kunden durch neue teilweise zu kompensieren.
Luftfracht schwächelt weiter
In der Luftfracht seien indes weiterhin keine Zeichen der Besserung zu erkennen, so Lange weiter. Wenn jedoch in 2010 eine «wirkliche» Erholung einsetzt, dürfte sich diese zuerst in diesem Bereich bemerkbar machen. Der dritte Geschäftsbereich, die konjunkturanfällige Kontraktlogistik, hält sich laut Lange und angesichts der Umstände «gut» im Vergleich zum vierten Quartal 2008. Lange führt zur Begründung einige Grossaufträge an, die in den beiden letzten Quartalen gewonnen wurden. Das Geschäft mit den bestehenden Kunden sei hingegen rückläufig.
Engere Margen
Kühne + Nagel muss nicht nur mit einem stagnierenden Geschäft, sondern muss auch mit engeren Margen rechnen. Denn Lange rechnet damit, dass die Frachtraten sich schon bald wieder nach oben bewegen werden. Nicht weil sich die Auslastung verbessert hätte, sondern weil die Reedereien ein derart katastrophales Quartalsergebnis hatten, dass sie genug Druck haben, um die Raten zu erhöhen. (awp/mc/ps/01)