Kühne + Nagel steigert Umsatz und Reingewinn

Das Unternehmen begründet den Gewinnsprung mit einer hohen Produktivität und einem effizienten Kostenmanagement. Der Umsatz ist mit einer Zunahme um 9% auf 5’310 Mio CHF erstmals seit langem nicht mehr zweistellig gewachsen. Gleiches gilt für den Rohertrag, der um 9,3% auf 1’554 Mio CHF zunahm. Dabei machte Kühne+Nagel eine unvorteilhafte Währungsentwicklung einen Strich durch die Rechnung: Um den Währungseinfluss eliminiert, stieg der Umsatz um 12,6%.


Gewinnerwartungen übertroffen
Damit hat Kühne+Nagel die Analystenerwartungen auf der Gewinnebene übertroffen, während der Ertrag leicht darunter lag. In der Seefracht, hier ist K+N die Nummer eins, wurde ein Anstieg des Containervolumens um 10% realisiert. Der Umsatz stieg auf 2’439 Mio CHF. Zwar habe die wirtschaftliche Abkühlung in den USA zu einem Rückgang des Importgeschäfts von Europa und Asien geführt. Dieser sei jedoch durch eine erhebliche Steigerung des disponierten Exportvolumens mehr als kompensiert worden. Das Betriebsergebnis stellte sich 17,6% höher auf 107 Mio CHF ein; die entsprechende EBITDA-Marge stieg auf 4,4 (4,1)%.


Akquisitionsprojekte
Die Luftfracht erzielte eine Volumensteigerung von 17%; besonders erfreulich habe sich das Geschäft in Europa entwickelt. Der Umsatz verbessert sich um 13,5% auf 951 Mio CHF und der EBITDA auf 58 (48) Mio CHF. Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf 6,1 (5,7)%. Im Landverkehr widerspiegelten sich Akquisitionen in einem 14% höheren Nettoumsatz von 727 Mio CHF. Der EBITDA blieb mit 11 (10) Mio CHF praktisch stabil; ebenso die EBITDA-Marge mit 1,5%. Einen deutlichen Schritt vorangekommen ist Kühne+Nagel in seinen Bemühungen, die Landverkehrssparte via Akquisitionen auszubauen. «Wir sind derzeit mit zwei Projekten in Frankreich beschäftigt», verriet Finanzchef Gerard van Kesteren am Montag im Gespräch mit AWP.


Kontraktlogistik: Umsatz auf 1’162 Mio CHF gesteigert
Er gehe davon aus, dass eines dieser beiden Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte realisiert wird, sagte der CFO. Keine Angaben machte van Kesteren über die Grösse der Zielobjekte. Die Kontraktlogistik verzeichnete ein Umsatzwachstum von 7% auf 1’162 Mio CHF. Allerdings führten Investition in neue Logistikzentren zu einem leichten Rückgang der EBITDA-Marge auf 5,2 (5,4%) und zu einem nur geringfügig erhöhten Betriebsergebnis von 61 (59) Mio CHF).


Vorsichtiger Ausblick
Die Firmenverantwortlichen von Kühne+Nagel geben sich weiterhin vorsichtig, was die Auswirkungen der wirtschaftlichen Wachstumsverlangsamung auf die Logistikindustrie anbetrifft. Es sei schwierig einzuschätzen, wie sich die wirtschaftliche Abkühlung auf die Logistikindustrie auswirken wird. Finanzchef Gerard van Kesteren zufolge hat das Unternehmen jedoch noch keine Auswirkungen der wirtschaftlichen Abkühlung verspürt. «Vielleicht werden wird dann in der zweiten Jahreshälfte etwas davon merken», sagte van Kesteren zu AWP. Konkret habe sich das Frachtgeschäft nach den USA bereits Mitte 2007 etwas abgeflacht.


Ziele 2008 bestätigt
Dementsprechend bestätigte van Kesteren die für das Jahr 2008 geltenden Ziele zu bestätigen: Kühne + Nagel will unverändert in der See-, Luftfracht und Kontraktlogistik deutlich über dem Markt liegende Volumenzuwächse realisieren und die Betriebsmargen der Sparten halten. Etwas zurückbuchstabieren muss van Kesteren einzig seine Einschätzungen für das Marktwachstum der Seefracht. Dieses dürfte sich 2008 auf 6 bis 7% zurückbilden. Noch im März hatte Kühne+Nagel ein Marktwachstum von 8% projektiert. Die Schätzungen für das Marktwachstum in der Luftfracht (+4%) und in der Kontraktlogistik (+6%) bleiben unverändert. (awp/mc/ps)

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