Kühne + Nagel will im Landverkehr bis 2009 massiv Umsatz dazukaufen
«Im Landverkehr müssen wir noch gewaltig etwas tun», sagte Mehrheitsaktionär und VR-Präsident Klaus-Michael Kühne gegenüber der deutschen Zeitung «Die Welt» (Ausgabe 19.7.). Wie das geschehen soll, beschreibt Kühne folgendermassen: «Wir gehen Land für Land vor, und wir brauchen Zukäufe. Vor allem gilt das für Grossbritannien, Frankreich und Italien. Unsere Marktanteile sind dort noch völlig unzureichend. Da müssen wir viel tun, um in Europa unter die ersten drei Ränge zu kommen. Wir sind in Verhandlungen, mehr kann ich dazu noch nicht sagen. Auch in Deutschland haben wir weisse Flecken. Insgesamt wollen wir im Landverkehr bis zum Jahr 2009 einen Umsatz von 2,5 Mrd CHF hinzukaufen. Unsere Investitionen in Firmenkäufe werden ungefähr 500 bis 600 Mio CHF betragen. Das hat im Moment bei uns zurzeit die oberste Priorität.»
Interne CEO-Nachfolge favorisiert
In der See- und Luftfracht sei man mit der Position zufrieden, auch wenn man in Luftfracht noch von Platz vier auf Rang drei kommen könnte. «Aber wir haben in dem Geschäft einen zu schwachen Anteil im Transpazifik-Transport, also auf der Strecke von Asien nach Nordamerika. Deshalb suchen wir in den USA nach einem Luftfrachtunternehmen, das unseren Marktanteil wesentlich erhöhen kann», so Kühne. Bezüglich CEO-Nachfolge im Konzern meinte Kühne: «In der Firma selbst gibt es einige Überlegungen, was wir in zwei Jahren machen werden. Dann wird Vorstandschef Klaus Herms in den Ruhestand gehen. Ich halte viel von internen Lösungen. In der Meinungsbildung bin ich da gerade einige Schritte weiter gekommen.» Konkreter wollte er allerdings nicht werden.
Hauptsitz bleibt in der Schweiz
Befragt zu einer möglichen Verlegung des Hauptsitzes in Schindellegi im Kanton Schwyz nach Deutschland meinte Kühne: «Man sollte keinen Zickzackkurs fahren und Bewährtes beibehalten». Er sehe keine Notwendigkeit, am Sitz des internationalen Konzerns etwas zu ändern. «Als mein Vater die Firma in die Schweiz verlegt hat, machten wir 80% unseres Geschäfts in Deutschland. Heute sind es noch 20%, der Rest ist international.» Die Schweiz sei ein idealer Boden, um international voranzukommen, und fügte hinzu: «Glauben Sie mir, es sind nicht nur steuerliche Gründe, die uns hier halten».
(awp/mc/hfu)