Negative Währungseffekte schmälerten den Umsatz um 6,7%. Akquisitionen steuerten auf der anderen Seite 374 Mio CHF zu den Verkäufen bei. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA belief sich auf 1’020 (1’019) Mio CHF und auf Stufe EBIT auf 736 (693) Mio CHF, wie die Logistikgruppe am Dienstag mitteilte. Der von Analysten vielbeachtete Rohertrag erhöhte sich um 4,0% auf 6’253 Mio CHF.
Erwartungen erfüllt
Damit hat Kühne + Nagel die Analystenerwartungen in etwa getroffen. Der Durchschnitt der Schätzungen (AWP-Konsens) für den Umsatz lag bei 21’764 Mio, für den EBITDA bei 1’030 Mio, für den EBIT bei 738 Mio und für den Reingewinn bei 581 Mio CHF.
Höhere Dividende von 2,30 Fr. je Aktie
Der Generalversammlung schlägt Kühne + Nagel die Ausschüttung einer erhöhten Dividende von 2,30 (1,90) CHF je Aktie vor.
Deutliche Einbussen im Schlussquartal
Die Logistikbranche habe die Folgen der Konjunkturabschwächung, die im letzten Quartal gewaltig an Tempo und Ausmass zugenommen habe, deutlich zu spüren bekommen, kommentiert CEO Reinhard Lange den Geschäftsabschluss. Dank der stabilen Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten und der frühzeitigen Anpassung der Kostenstrukturen hätten aber die Effekte des Volumenrückgangs abgemildert werden können.
Mengenzuwachs in der Seefracht
In der Seefracht, hier ist K+N die Nummer eins, wurde ein Mengenzuwachs von 2% realisiert, die fakturierten Umsatzerlöse stiegen um 3%. Das Betriebsergebnis wuchs dank der Konzentration auf anspruchsvolle Supply Chain Management-Dienstleistungen und Kosteneffizienz um 7,3%. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 4,4 auf 4,6%. Als Ziel hat sich K+N in der Seefracht eine Marge von 3,0% gesetzt.
Luftfracht bricht im Dezember ein
Die Luftfracht sah zwar im Gesamtjahr eine Volumensteigerung von 2,1%; im Dezember habe der Markt aber den historisch höchsten Mengenrückgang verzeichnen müssen. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 0,9%; die EBITDA-Marge ging leicht auf 5,7 (5,9)% zurück. Als Vorgabe gelten bei K+N 4,0%.
Landverkehr im 4. Quartal mit deutlich tieferen Auftragsvolumina
Im Landverkehr stieg der Nettoumsatz um 7,2%, die Rohertragsmarge um 13,1%. Nach kräftigen und über dem Markt liegenden Zuwächsen im Strassengütertransport in den ersten neun Monaten des Jahres, blieb auch Kühne + Nagel von der der konjunkturellen Abschwächung nicht verschont. Die Auftragsvolumina seien im vierten Quartal «markant» zurückgegangen.
Nachfragerückgang bei Grosskunden
Aufgrund erheblicher Investitionen in die Informationstechnologie und in den Vertrieb sowie eingeplanter Anlaufverluste ging das Betriebsergebnis der Landverkehrs-Sparte um 32,4% und die entsprechende Marge auf 0,8 (1,2%) zurück. Der Umsatz der Sparte Kontraktlogistik stagnierte, während das Betriebsergebnis um 12,2% sank. Die EBITDA-Marge ging auf 4,6 (5,3)% zurück. Kühne + Nagel führt einen Nachfragerückgang bei Grosskunden ins Feld, der zu unzureichend ausgelasteten Lagerkapazitäten und Margendruck geführt habe. Darüber hinaus hätten Anlaufkosten in einigen osteuropäischen Ländern das Ergebnis belastet.
Alle Regionen im Plus
Nach Regionen betrachtet erhöhte die Konzernregion Europa die Verkäufe um 0,6%. Nord-, Mittel- und Südamerika erreichten +7,0%, die asiatisch-pazifische Region +5,4% und Nah-/Mittelost, Zentralasien und Afrika +14,6%.
Keine Erholung in Sicht
Es gebe derzeit keine Indikatoren dafür, dass sich die Weltwirtschaft kurzfristig und nachhaltig erholen wird, schreibt Kühne + Nagel mit Blick in die Zukunft. Daher müsse mit weiteren Volumenrückgängen in allen Geschäftsbereichen gerechnet werden. Dem werde das Unternehmen mit einem verstärkten Kostensenkungsprogramm entgegenwirken. (awp/mc/pg/02)