Damit hat sich Rückgang gegenüber dem Schlussquartal 2008 beschleunigt, als die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 5,4% fielen. Der Rohertrag sank hingegen um lediglich 7,1% auf 1’444 Mio CHF. Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn fiel um 16,9% auf 128 Mio CHF (vor Minderheiten 129 Mio CHF). Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA ging zwar um 12,2% auf 230 Mio CHF zurück, die entsprechende Marge stieg jedoch auf 5,4 von 4,9% im Vorjahr.
Umsatzerwartungen deutlich verfehlt
Damit hat Kühne+Nagel die Analystenerwartungen beim Umsatz deutlich verfehlt, lag dafür mit den Gewinnzahlen darüber. Der Durchschnitt der Schätzungen (AWP-Konsens) für den Umsatz lag bei 4’587 Mio, für den EBITDA bei 189 Mio, den EBIT bei 122 Mio und für den Reingewinn bei 98 Mio CHF.
Zusätzliche Marktanteile in der Seefracht
In der Seefracht setzte sich der negative Wachstumstrend des vierten Quartals 2008 fort. Der Volumenrückgang sei jedoch mit 13% weniger stark ausgefallen als der des Gesamtmarktes, im März habe Kühne+Nagel gar zusätzliche Marktanteile gewonnen. Zwar sank der Umsatz im Bereich um 20,8% auf 1’930 Mio CHF, dank rigorosem Kostenmanagement lag das Betriebsergebnis EBITDA mit 102 Mio CHF um nur 4,7% unter Vorjahr. Die EBITDA-Marge stieg in der Folge auf 5,3 (VJ 4,4)%.
«Massgebliches» Neugeschäft in der Luftfracht
Auch in der Luftfracht verzeichnete Kühne+Nagel mit 7,9 (6,1)% eine steigende EBITDA-Marge. Das Betriebsergebnis verringerte sich um 10,2% auf 52 Mio CHF. Das globale Luftfrachtgeschäft gab den Angaben zufolge um über 20% nach, während Kühne+Nagel einen Volumenrückgang von 17,9% hinnehmen musste. Das Unternehmen habe jedoch auch «massgebliches» Neugeschäft generieren können.
Landverkehr: Auftragsvolumen Deutschland eingebrochen
Auch bei den Landverkehren kämpfte Kühne+Nagel mit erheblichen Volumenrückgängen. So sei beispielsweise in Deutschland in den ersten beiden Monaten 2009 das Auftragsvolumen um 20% zurückgegangen. Die Volumenrückgänge konnten hier jedoch nicht kompensiert werden, was sich in einem 45,5% tieferen EBITDA von 6 Mio CHF niederschlug. Die EBITDA Marge lag bei 1,0 (1,5)%.
Globaler Kontraktlogistikmarkt schrumpft weiter
Auch der globale Kontraktlogistikmarkt sei im ersten Quartal 2009 geschrumpft und war laut Angaben des Unternehmens von starkem Margendruck gekennzeichnet. Kühne+Nagel sei es jedoch gelungen, den Volumenrückgang bei einzelnen Kunden durch Neugeschäfte zu kompensieren. Trotzdem sank der EBITDA um 21,3% auf 48 Mio CHF, die entsprechende Marge ging auf 4,5 (5,2)% zurück.
Unsicherer Ausblick
Kühne+Nagel spricht von einem «respektablen» Ergebnis im ersten Quartal, welche die Effizienz des frühzeitig eingeleiteten und weltweit konsequent umgesetzten Massnahmenpakets bestätigten. Noch immer lasse sich aber nicht voraussagen, wann mit einer wirtschaftlichen Erholung zu rechnen sei. Deshalb werde das Unternehmen seine duale Strategie beibehalten, die auf ein konsequentes Kostenmanagement bei gleichzeitigem Ausbau der Marktanteile setze. (awp/mc/ps/06)