Kunsthaus Zürich zaubert vor und hinter den Kulissen.

Keine Geschichte ohne Geschichtchen. Jetzt will das Kunsthaus seinen Besuchern unter die Haut. Denn hinter der glatten Fassade der frisch sanierten Sammlungsräume lebt der Geist früherer Generationen weiter. In den renovierten «Katakomben» erhalten Bilder eine Stimme und verwandeln die Besucher in Zeitreisende.


Zauber und Schauspiel

Die Kunst gibt Rätsel auf. Was ist real und was Fiktion? Was ist alt, was neu? Am einfachsten löst der Zauberer Magic Waltrick solche Fragen, denn er hat sie selbst gestellt. Der Genfer Patrick Walter, der u.a. bereits von Pop-Sänger Phil Collins engagiert worden ist, knüpft für Kunsthaus-Besucher das Band des Lebens, lässt Zitate aus ihrem Mund auf Papier oder ein Gemälde auf der Staffelei erscheinen und zaubert ganz am Ende des Abends auch noch etwas Lebendiges aus der Trick-Kiste.
Für dramatische Szenen, überraschend und ortsungebunden, sorgen den ganzen Abend hindurch Doris Struett (Konzept, Schauspiel), Markus Mathis (Schauspiel) und Sandra Steiner (Gesang/Schauspiel). Da heisst es Nerven behalten und Kopf einziehen für diejenigen, die sich in einem Labyrinth von Gängen verlieren.

Unsichtbares kommt ans Tageslicht

Bei Führungen ins Restaurierungsatelier werden mit Hilfe von Infrarot-Strahlung Vorzeichnungen unter Öl sichtbar gemacht oder mittels UV-Licht Übermalungen aufgedeckt. Das ein Laborbefund eine vermeintlich gesplitterte Firnis plötzlich als Honig identifiziert, ist eine aktuelle, kuriose Entdeckung bei der Arbeit an einem Werk Max Liebermanns, welches die Kunsthaus-Restauratoren gerade vor sich haben und den Besucherinnen und Besuchern präsentieren werden.
Neben Kunst aus den letzten 500 Jahren und der Dokumentation zum Hauptwerk von Mattia Preti, «Orpheus und Euridice vor Pluto und Proserpina» (um 1636), an dem der Zahn der Zeit genagt hat und das jetzt wieder hergestellt ist, kann die Ausstellung «Füssli ? The Wild Swiss» besucht werden. Kobolde und Elementargeister machen sich in den Bildwelten Johann Heinrich Füsslis zu schaffen. Ihr Schöpfer war mit Mary Wollstonecraft, der Mutter der Frankenstein-Schriftstellerin Mary Shelley befreundet. Deren Roman weist wesentliche Inspirationen von Füsslis Gemälde «The Nightmare» auf, was das Bild zu einer Ikone der darauf folgenden Bewegung der «Gothic Romance», einer Reihe von Schauerromanen und Gruselfilmen werden liess.

Sound-J Tom gräbt in der Musiktruhe ganz tief nach den skurrilsten Interpretationen klassischer ?uvre und bringt ungewohnte Sounds ans Kunstlicht, die es verdienen, von einem grossen Publikum entdeckt zu werden.


Die Nervennahrung wird von den Meisterkoepfen organisiert. Alles was auf dem Markt gegen Schwächezustände, Gleichgewichtsstörungen und Appetitlosigkeit legal zu beschaffen ist, wird hier zu einer anregenden Kost verarbeitet.


  Samstag, 12. November, offen von 10 bis 24 Uhr. Eintritt zur Sonderveranstaltung Kunsthausnacht ab 19 Uhr CHF 14.-/8.- (

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