Zürich – Vom 15. November 2019 bis 9. Februar 2020 präsentiert das Kunsthaus Zürich Fotografie in spannenden Zeiten. 20 Schweizer und internationale Positionen zeugen davon, wie sich Fotografie vom Abbildungsinstrument zum selbst-reflexiven Medium der Kunst wandelte. Alte «Handwerkskunst» prallt auf neue künstlerische Ideen.
In den 1970er- und 1980er-Jahren haben sich die Fotografie und ihre Rezeption signifikant verändert. Die klassische Fotoreportage der vorangegangenen Jahrzehnte war an ein Ende gekommen. Künstlerinnen und Künstler inspirierten die Szene. Es setzte ein Pluralismus der Stile ein, der – von neu gegründeten Verlagen und Galerien verbreitet – bald von Kunstmuseen beachtet wurde. Die aus den Beständen der Fotosammlung des Kunsthaus Zürich und einigen Leihgaben konzipierte, von Joachim Sieber kuratierte Ausstellung stellt diese visuellen, konzeptionellen und auch strukturellen Neuerungen der Fotografie vor.
Die Verschmelzung von Kunst und Fotografie findet ihre Hochblüte in den 1990er-Jahren. Der Fotografie gelingt es erfolgreich, sich die klassischen malerischen Genres wie das Stillleben oder die Historienmalerei zu eigen zu machen. Diesem Trend folgte die Sammlungspolitik des Kunsthauses. Die aktuelle Ausstellung vergewissert sich der Ursprünge dieser Entwicklung. (Kunsthaus Zürich/mc/kbo)