Dank der im November vergangenen Jahres abgeschlossenen Renovation kann sich die Grafische Sammlung des Kunsthauses wieder öffnen und eine Auswahl von Neuankäufen präsentieren. Ein kleiner, intimer Raum, geschützt vor Tageslicht, im Gebäudetrakt von 1976, bietet ideale Voraussetzungen dafür. Denn viele der über 80’000 lichtempfindlichen Arbeiten auf Papier können nicht ständig und unter gleichen Bedingungen wie Gemälde gezeigt werden. | Zu den Ankäufen gehören: Turner-Preisträger Keith Tyson, Andro Wekua, David Chieppo, Mélanie Gugelmann, Thomas Hirschhorn, Jonathan Monk, Erik van Lieshout und die «Piccadilly»-Serie von Dieter Roth. |
Die Sammlung ergänzt
Neben junger Gegenwartskunst wurden gezielt Schwerpunkte der Sammlung verstärkt ? z.B. die Gruppe von Werken des Schweizers Dieter Roth. Das Kunsthaus Zürich besass bereits die umfassendste Sammlung von Dieter Roths druckgrafischem Werk der 60er und 70er Jahre. Doch eine besonders wichtige Arbeit aus dieser Zeit fehlte: die «Piccadilly»-Serie von1969/70. Im Jahr 2003 konnte dieses grundlegende Werk angekauft und die Lücke geschlossen werden. Die Serie wird nun erstmals im Kunsthaus gezeigt.
Positionen der Zukunft
Daneben sind Werke von jungen, zeitgenössischen Künstlern zu sehen, wie etwa dem 1977 in Georgien geborenen, seit mehreren Jahren in der Schweiz lebenden und inzwischen international sehr erfolgreichen Andro Wekua. Ebenfalls zu sehen sind Zeichnungen von David Chieppo (*1973), Mélanie Gugelmann (*1970), Jonathan Monk (*1969), Thomas Hirschhorn (*1957), dem Turner-Preisträger Keith Tyson (*1969) oder Erik van Lieshout (*1968). Mit letzterem plant das Kunsthaus Zürich für 2007, gemeinsam mit dem Museum Bojimans Van Beuningen in Rotterdam, eine Einzelausstellung von Zeichnungen und Videos.
Die rund 50 Werke sind vom 4. März bis zum 14. Mai im ersten Obergeschoss des Kunsthauses zu sehen.