Lovis Corinth (1858 – 1925) kam an der Kunstakademie in München mit Malern in Kontakt, die das Studium nach der Natur in den Vordergrund stellten und einen Malstil entwickelt hatten, der dem Impressionismus nahe stand. Die Landschaft, das Figurenbild, insbesondere das Porträt und dann auch das Aktbild wurden in seinem Schaffen fortan zu beliebten Gattungen. Corinth gilt als Hauptvertreter des deutschen Impressionismus, doch haben seine Bildthemen wie auch sein Malstil und die durch bewegte, akzentuierte Umrisslinien bestimmten druckgraphischen Arbeiten immer wieder einen Vergleich mit Künstlern des Expressionismus nahegelegt, denn wie diese liebte er die Unmittelbarkeit bei der Formfindung. Nicht zuletzt deshalb bevorzugte er die Technik der Radierung und zeichnete bei seinen Lithographien direkt auf den Stein. Ausgestellt wird eine Auswahl aus den über 200 druckgraphischen Arbeiten des Künstlers, die 2009 durch ein Vermächtnis in unsere Sammlung gekommen sind. (kmb/mc/th)
Künstler und Tod.