Wegweisend war seine Begegnung mit Giovanni Segantini, die seine frühen Jahre prägte. Nach 1900 löste er sich von diesem Einfluss und setzte sich mit der nach-impressionistischen Malerei von Paul Cézanne und Vincent van Gogh auseinander. So formal fortgeschritten Giovanni Giacomettis damalige Werke waren, die Motive entnahm er stets dem vertrauten Alltag in Stampa und Maloja: Es sind in erster Linie Darstellungen seiner Familie sowie der Bergeller und Engadiner Landschaft im Laufe der Jahreszeiten.
Die Ausstellung konzentriert sich ganz auf das zeichnerische und druckgrafische Schaffen von Giovanni Giacometti und vermittelt dank wertvollen Leihgaben aus Privat- und Museumssammlungen sowie aus dem Nachlass einen umfassenden Überblick. Neue, wenig bekannte Aspekte des Werkes sind zu entdecken: wie zum Beispiel die weitgehend verborgen gebliebenen, figurativen Zeichnungen, die in ihrem feinen, suchenden Stricheln an die frühen Blätter des Sohnes Alberto erinnern. Als begnadeter Kolorist fasziniert Giovanni Giacometti auch mit seinen virtuosen Aquarellen, die von seltener Frische sind. Und er verblüfft zudem mit einem innovativen Holzschnitt-?uvre, bei dem etwa das gleissende Licht allein aus dem Wechselspiel von Schwarz und Weiss heraufbeschworen wird. (kmc/mc/th)
Führungen
Öffentliche Führungen mit Dr. Beat Stutzer finden an den folgenden Donnerstagen, jeweils 12.30 Uhr statt: 1. März, 15. März und 29. März 2007.
Geschlossene Führungen und Veranstaltungen für Gruppen, Firmen, Vereine usw. auf Anfrage.
Publikation
Giovanni Giacometti. Arbeiten auf Papier, mit Texten von Ulrich Gerster, Beat Stutzer und Christoph Vögele, Kehrer Verlag Heidelberg, 184 Seiten, ca. 85 Farb- und 80 S/W-Abbildungen, CHF 49.-, zuzüglich Versandspesen.