Die Ausstellung konzentriert sich auf die Zeit von 1967 bis 1972 und zeigt Werke aller Hauptvertreter der Arte povera Bewegung.
Das Bestreben der Künstler der Bewegung Arte povera war es, die Distanz zwischen Werk und Betrachter zu verringern, die Schwelle von Kunst und Leben zu überbrücken und die Wahrnehmung zu erweitern. Uns vertraute und alltägliche, zumeist als wertlos erachtete Dinge werden als kunstwürdige Materialien entdeckt. Diese alltäglichen und unbeachteten Gegenstände werden zu bedeutungsvollen Werken transformiert. Einfacher und beschei-dener in ihren Mitteln, authentischer in ihren Materialien sollte die neue Kunst sein.
Alighiero Boetti, Mettere al mondo il mondo
So eröffnen die Werke der Arte povera in sinnlich-poetischer Weise den Blick auf die Welt und die allem Sein zugrundeliegenden Energien. Sie schaffen Sinnbilder des aus ursprüng-lichen Kräften erwachenden Stroms von Lebenskraft: Sinnbilder vor allem für jene geistigen Kräfte, die auf die Veränderung erstarrter Strukturen drängen. Im Zentrum der Ausstellung stehen die massgeblichen Themen der Arte povera: Zeit, Erdgeschichte, Energie und Al-chemie.
Che fare? ? Arte povera umfasst Werke von Giovanni Anselmo, Alighiero Boetti, Pier Paolo Calzolari, Luciano Fabro, Piero Gilardi, Jannis Kounellis, Mario Merz, Marisa Merz, Giulio Paolini, Pino Pascali, Giuseppe Penone, Michelangelo Pistoletto, Emilio Prini, Salvo und Gilberto Zorio. Den Grundstock der ausgestellten Werke bildet die Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein. Seit Gründung des Museums liegt ein Schwerpunkt der Sammlungstätigkeit in der Arte povera. Ergänzt wird dieses umfangreiche, über 40 Werke beinhaltende Konvolut mit Leihgaben aus öffentlichen und privaten europäischen Sammlungen, unter denen sich auch wenig bekannte Werke der Kernzeit der Arte povera befinden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutsch und englisch, der die Ausstellung doku-mentiert, die Künstler der Arte povera vorstellt und alle gezeigten Werke mit einem Werk-text dokumentiert. Die Ausstellung ist eine Eigenproduktion des Kunstmuseum Liecstein, kuratiert von Friedemann Malsch, Christiane Meyer-Stoll und Valentina Pero. (mc/th)