Kunstmuseum Liechtenstein: Das Glück dieser Erde…
Die Pferdezucht hatte im Haus Liechtenstein vor allem ab dem 16. Jahrhundert eine grosse wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und repräsentative Bedeutung. Die liechtensteinischen Pferde bildeten begehrte Tauschobjekte für Kunstgegenstände, waren beliebte diplomatische Geschenke und in diesem Zusammenhang von hohem Wert. In den Gestüten in Eisgrub, Feldsberg und Lundenburg waren in den besten Zeiten, die Arbeits- und Nutzpferde mit
eingerechnet, zwischen 600 und 800 Tiere eingestellt, die meisten davon hochwerti-ge Zuchtpferde, die vor allem für ihre Kraft geschätzt wurden.
Dieser Stellenwert des Pferdes lässt sich auch in den Fürstlichen Sammlungen ablesen. Von Johann Georg und Philipp Ferdinand von Hamilton wurden die unverwechselbaren Liechtenstein-Pferde in beinahe lebensgrossen Leinwandbildern festgehalten und viele der Herrscher im Fürstenhaus liessen sich hoch zu Ross abbilden. L. de Witte führt den Betrachtern in seinen fast wie Miniaturen gemalten kostbaren Kupfertäfelchen die Schönheit der Pferde vor Augen; man kann den ganzen Stolz ihrer Besitzer ablesen und den Aufwand nachvollziehen, mit dem sie gepflegt worden sind.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein zeigt die vielfältigen künstlerischen Darstellungen des Pferdes in den Fürstlichen Sammlungen auf.
Gemälde, Skulpturen und Stiche vermitteln die Leidenschaft für edle Rosse in der Geschichte des Fürstenhauses. Es ist die Beschäftigung mit diesen künstlerischen Zeugnissen der Vergangenheit, welche die einstige Bedeutung dieser edlen Tiere für den Menschen erahnen lassen.
Mit dieser Ausstellung zeigt das Museum der modernen und zeitgenössischen Kunst in Vaduz wieder eine Sonderausstellung aus den Privaten Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein und spannt somit den Bogen zur Welt der Alten Meister. (kml/mc/th)
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Jan Fyt (1611 ? 1661), Reitknecht mit zwei Pferden und Hunden, 1640/1645 Öl auf Leinwand, 102 x 137 cm.
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Giovanni Francesco Susini, (1585?1653) Schreitendes Pferd, Florenz, Mitte 17. Jh.
Bronze, mit rotbrauner Lackpatina; 23.7 x 26.5 x 9 cm.
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L. de Witte, Bildnis des Salomon Alapy in Husaren-Uniform mit einem grauen Hengst in weiter Landschaft, 1. Hälfte 18. Jh. Öl auf Kupfer, 54 x 68 cm.
«Das Glück dieser Erde…» ist eine Ausstellung des Liechtenstein Museum in Wien, kuratiert von Dr. Johann Kräftner, Direktor Fürstliche Sammlungen, Vaduz und Liechtenstein Museum, Wien.