Kunstmuseum Liechtenstein: Faites vos jeux ! Kunst und Spiel seit Dada
Haben Kunst und Spiel etwas gemeinsam? Oder widerspricht die Vorstellung vom Zeitvertreib des Spiels der einer erhabenen, kontemplativ wahrnehmbaren und autonomen Kunst? Was verbirgt sich im Spiel: ein Sinnbild von Leben und Welt? Kann der Spieltrieb Motor des Künstlers sein? Diesen Fragen spürt die Ausstellung Faites vos jeux ! Kunst und Spiel seit Dada nach.
Auszug aus der Künstlerliste:
Gustavo Artigas
Marcel Broodthaers
Robert Filliou
Peter Fischli & David Weiss
Mike Kelley
Stan Laurel, Oliver Hardy
Paul McCarthy
Tony Oursler
Cindy Sherman
Roman Signer
Der spielerische Gehalt
Viel wird jüngst von der ludischen Kultur gesprochen, von der Spass-Kultur, die unseren Alltag bestimmt. Die Kunst besitzt, basierend auf der kulturprägenden Leistung des Spiels, prinzipiell einen spielerischen Charakter. Die Ausstellung Faites vos jeux ! Kunst und Spiel seit Dada beleuchtet erstmals den spielerischen Gehalt der Kunst und das Potential der Verbindung von Kunst und Spiel in einem grösseren kunsthistorischen Rahmen. Faites vos jeux ! zeigt, dass das spielerische Denken und eine experimentelle Haltung wesentliche Aspekte der Kunst des 20./21. Jahrhunderts sind. Denn einhergehend damit, dass die Gattungsgrenzen ihre Verbindlichkeit verloren und die Unterscheidung zwischen edlen, künstlerisch angemessenen und kunstfremden Themen und Materialien zunehmend aufgelöst wurde, eröffnete sich der Kunst ein breites Feld zum Erproben ungewöhnlicher Möglichkeiten. Faites vos jeux ! Kunst und Spiel seit Dada liefert einen Beitrag zu einem neuen Blick auf die Kunst dieser Epoche.
Spiel und Ernst
Dabei sind unterschiedliche Medien einbezogen: Die bildende Kunst steht im Mittelpunkt der Betrachtung, wobei ihre von den Künstlern bewusst gesuchten und als Ausweitung ihres Arbeitsfeldes erfahrenen Verbindungen zu Musik und Film sowie zu Pädagogik und Theater einbezogen werden. Die Ausstellung folgt der künstlerischen Grenzbeschreitung, dennoch bleibt das Spezifische der Kunst und ihre formale Differenz zum rein gesellschaftlichen Spiel im Blick.
Alighiero Boetti: Aerei-Puzzle
Faites vos jeux ! Kunst und Spiel seit Dada stellt vier Generationen von Künstlern des 20./21. Jahrhunderts vor. Die Auswahl internationaler Positionen bietet einen konzentrierten Blick auf Kernphänomene der Verbindung von Kunst und Spiel.
Wichtig sind folgende Ideen und Bezüge: o Regelsystem und Zufall |
Zwischen den Werken stellt sich ein lebendiger Dialog im Rhythmus von Ruhe und Bewegung her. Die Besucher werden in diesen Dialog eingebunden und wechselweise zum Betrachter oder spielenden Akteur. (kml/mc/th)
Öffnungszeiten Museum Dienstag bis Sonntag: Kunstmuseum Liechtenstein |