Kunstmuseum Winterthur: Rita McBride – Previously

Wie andere Künstler ihrer Generation betrachtet Rita McBride die Skulptur im Lichte der Formensprache von Architektur und Design. Es ist der oftmals übersehene Subtext der Gestaltungen, den sie in ihren Werken zum Sprechen bringt, etwa das Zusammenspiel oder vielmehr den Widerspruch von Funktion und Repräsentation. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren «Parking Structures», miniaturhaften Repliken von Parkhäusern in Bronze oder anderen Metallen.


Rita McBride wurde 1956 in Des Moines, Iowa, geboren. Sie studierte am California Institute of the Arts und lebt heute in Düsseldorf, Neuss und New York. Seit 1989 hatte Rita McBride zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im Kunstmuseum Liechtenstein und 2008 im Städtischen Museum Abteiberg in Mönchengladbach. Rita McBride unterrichtet an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Doch ist die Künstlerin nicht an einem einzigen Ort engagiert, denn sie liebt es, unterwegs zu sein an die vielen Orte weltweit, wohin Ausstellungen, Performances, Vorträge und andere Aufgaben sie rufen. Ihr Werk lässt sich denn auch nicht allein an der Skulptur festmachen, es handelt gerade von der Überschreitung der Grenzen der klassischen Gattungen.


Rita McBrides Ausstellung ist nicht als Retrospektive angelegt, denn die Künstlerin möchte diese traditionelle Art der Darstellung vermeiden. Sie hat deshalb für Winterthur eine Auswahl von älteren Werken getroffen, von denen viele in Europa noch nie zu sehen waren, die sie mit neuen Arbeiten kombiniert. Auf diese Weise werden Zusammenhänge sichtbar, doch werden diese spielerisch und nicht in einer strengen Abfolge entwickelt. Vielleicht wird auf diese Weise besser verständlich, worum es Rita McBride in über zwanzig Jahren Arbeit geht, wie klug und humorvoll ihr Umgang mit der Moderne ist und zu welch überraschenden Ergebnissen sie in ihrem Verständnis der historischen Positionen kommt.(kmw/mc/th)

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