Kunststoffindustrie: Umsatz steigt 2007 um 10,9 Prozent auf 14,3 Mrd. Franken
«Wir blicken auf ein in allen Belangen sehr erfreuliches 2007 zurück», sagte der zurücktretende Präsident des Kunststoffverbandes Schweiz (KVS), Peter Weigelt, vor den Medien in Zürich. Besser fielen nur noch die Jahre 2000 und 2001 aus, als die Branche 14,4 Mrd bzw. 14,6 Mrd CHF umgesetzt hatte.
Florierende Konjunktur im In- und Ausland
Grund für den steilen Zuwachs sei die florierende Konjunktur im In- und Ausland. «Wenn es der Schweizer Nahrungsmittel-, Uhren- und Bauindustrie gut geht, geht es auch der Kunststoffindustrie gut. Denn wir sind Zulieferer in allen Bereichen», sagte Weigelt, als dessen Nachfolgerin die ehemalige Zürcher FDP-Präsidentin Doris Fiala designiert ist.
Verpackungen für Kunststoffindustrie am wichtigsten
Am wichtigsten für die Kunststoffindustrie seien die Verpackungen, die 41% der Anwendungen ausmachten, sagte KVS-Geschäftsführer Ernesto Engel. Dies sei der starken Schweizer Nahrungsmittelindustrie zu verdanken. Der zweitgrösste Anwendungsbereich für Kunststoff sei die Bauindustrie mit einem Anteil von 31%. Auch hier sei die Schweiz überproportional stark dank Konzernen wie dem Klebstoffhersteller Sika, dem Sanitärunternehmen Geberit oder dem Kunststoffrohre-Hersteller Georg Fischer. Zum Vergleich: In der Kunststoffindustrie der Europäischen Union kommt der Bau lediglich auf einen Anteil von 25%.
Steigende Rohstoffpreise stärker an Kunden weitergegeben
Insgesamt verarbeitete die Branche laut der jüngsten KVS-Erhebung 938’000 Tonnen Kunststoff. Das sind 4% mehr als im Vorjahr. Auch die Exporte liefen gut. Die Ausfuhren von Halbzeug und Fertigprodukten stiegen um 10,9% auf 4,25 Mrd CHF. Dank der guten Konjunktur im In- und Ausland hätten die stetig steigenden Rohstoffpreise stärker als in den Vorjahren an die Kunden weitergegeben werden können. Der Druck auf die Margen habe etwas nachgelassen, sagte Weigelt.
Personalbestand nimmt auf 35’000 zu
Um die hohe Nachfrage zu befriedigen, mussten die Firmen mehr Leute einstellen. Der Personalbestand in 884 Unternehmen legte auf 35’000 zu. Im Vorjahr hatten 870 Firmen 33’659 Angestellte. Das laufende Jahr dürfte erneut positiv werden, auch wenn das Wachstum nicht mehr ganz so stark ausfalle, sagte Weigelt. 45% der Firmen rechneten mit mehr Umsatz, lediglich 7% erwarteten einen Umsatzrückgang. (awp/mc/pg)