Der Umsatz sank im ersten Semester um 21% auf 1’759,8 Mio CHF. Der Bruttogewinn ging um 24,4% auf 353,6 Mio CHF zurück. Trotz grossen Anstrengungen, die Kosten gruppenweit in allen Bereichen zu senken, konnte der durch den Volumenrückgang tiefere Bruttogewinn nicht kompensiert werden, so die Gruppe. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel – bereinigt um die Kosten für das Investitions- und Kostensenkungsprogramm – mit -40,7 Mio CHF negativ aus (VJ Gewinn 17,0 Mio), unbereinigt waren es gar -48,7 Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 51,0 Mio CHF (VJ Gewinn 26,5 Mio).
Markterwartungen verfehlt
Mit diesem Ergebnis hat der Reisekonzern die Analystenerwartungen verfehlt. Diese hatten durchschnittlich (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’804,3 Mio, einem operativen Verlust (bereinigt) von 31,2 Mio sowie einem Reinverlust von 48,6 Mio CHF gerechnet. Die strategische Geschäftseinheit Style erzielte in der Berichtsperiode einen Nettoerlös von 851 Mio CHF, was einem Rückgang von 20,8% entspricht. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging auf -0,5 (VJ Gewinn 30,4) Mio CHF zurück.
Umsatzrückgang von über 10 Prozent in der Schweiz
In der Schweiz erwirtschaftete die Geschäftseinheit einen um 10,2% tieferen Nettoerlös von 242 Mio CHF, der EBIT lag bei -10,9 (+0,8) Mio CHF. Der Rückgang sei auf das tiefere Geschäftsvolumen im Schweizer Markt zurückzuführen, so Kuoni. In Grossbritannien lag der Nettoerlös bei 254 Mio CHF (-23,7%). In Lokalwährung ging der Umsatz um 7,9% zurück. Dies sei im wirtschaftlich schwierigen Umfeld aber als positiv zu werten, heisst es. Der EBIT lag bei 4,8 (17,4) Mio CHF. In den übrigen Ländern lag der Nettoerlös insgesamt 24,5% tiefer auf 355 Mio CHF und das Betriebsergebnis belief sich auf 5,6 (12,2) Mio CHF. Die eingeleiteten Massnahmen hätten einen grossen Einfluss auf die Märkte gehabt und führten zu einem Abbau von 250 Vollzeitstellen, schreibt der Reisekonzern.
Weniger Passagiere – Margendruck
Die strategische Geschäftseinheit Smart erzielte einen Nettoerlös von 562 Mio CHF, was einem Rückgang von 24,5% entspricht. Das Betriebsergebnis betrug -22,5 (-5,3) Mio CHF. In den Vorjahreszahlen seien jedoch noch Nettoerlöse von 87 Mio CHF und ein EBIT-Effekt von 5,7 Mio CHF aus nicht mehr notwendigen Abschreibungen auf Flugzeugen der Edelweiss Air enthalten gewesen, so die Gruppe. Den Rückgang des operativen Ergebnisses im ersten Semester 2009 führt Kuoni auf die sinkende Anzahl der Passagiere und auf den Margendruck im Pauschalreisegeschäft zurück.
Erste Anzeichen einer Erholung
In der Geschäftseinheit Destination erwirtschaftete Kuoni einen Nettoerlös von 4,03 Mio CHF (-24,1%); das Betriebsergebnis lag bei -5,7 Mio CHF (Gewinn 10,0 Mio). Die Buchungszahlen für 2009 zeigten eine leichte Verbesserung der Buchungsstände gegenüber den letztmals publizierten Werten im April, schreibt Kuoni. Die Gruppe sieht Anzeichen, wonach die Märkte, die zuerst von der Finanz- und Wirtschaftskrise getroffen wurden, sich zu erholen beginnen.
Gesamtjahr: Operativ Gewinn erwartet
Die Wirtschaftskrise werde das Geschäftsjahr 2009 weiterhin negativ beeinflussen, heisst es. Trotz widriger äusserer Einflüsse rechnet das Management aber damit, dass das Geschäftsjahr operativ profitabel abgeschlossen wird. Negativ könnte sich die Grippe-Pandemie auf die Rentabilität des Unternehmens auswirken. Das Ausmass der Grippe sei momentan nicht abschätzbar, wird CEO Peter Rothwell in der Mitteilung zitiert.
Akquisitionsstrategie wird beibehalten
Die Akquisitionsstrategie soll auch im zweiten Halbjahr 2009 fortgesetzt werden. Diese beinhalte vor allem die Übernahme von Unternehmen, die ins Asset-Light-Markenportfolio passten, so der Reisekonzern. Beim 2009 gestartete Investitions- und Kostensenkungsprogramm rechnet die Gruppe mit Aufwendungen im 2009 von insgesamt 31 Mio CHF. (awp/mc/ps/06)