Kuoni trotz Machtkampf mit Gewinn und steigendem Umsatz
Der Konzerngewinn für die ersten sechs Monate betrug 8,1 Mio CHF, nach einem Verlust von 7,2 Mio CHF im Vorjahr. Der Umsatz legte in der üblicherweise schwächeren ersten Jahreshälfte um 11,2% auf 1,753 Mrd CHF zu, wie der grösste Schweizer Reiseversicherer am Dienstag mitteilte.
Schmid zieht die Konsequenzen
Damit hat sich der Konzern trotz eines Machtkampfes in der Führungsspitze gut behauptet. Am Montagabend hatte Verwaltungsratspräsident Andreas Schmid die Konsequenzen gezogen: Er trat per sofort zurück. Schmid wollte den Reisekonzern mit der britischen First Choice fusionieren. Das Management um Konzernchef Armin Meier stellte sich dagegen.
Operative Verbesserungen in allen Einheiten
Kuoni habe in allen Einheiten operative Verbesserungen erzielt, hiess es. Das organische Wachstum des Konzerns betrug in den ersten sechs Monaten 10,3%. In sämtlichen Einheiten hätten sich die Nettoerlöse positiv entwickelt.
Auch in der Schweiz wieder auf dem Wachstumspfad
Auch auf dem Heimmarkt Schweiz, wo Kuoni vor Jahresfrist noch eine Umsatzeinbusse von 8,6% hinnehmen musste, kehrte Kuoni auf den Wachstumspfad zurück. Die Geschäftseinheit Schweiz steigerte den Nettoerlös um 18,3% auf 401 Mio CHF. Kuoni erzielt rund ein Viertel des Umsatzes in der Schweiz.
Umsatzsteigerung von 16,3 % in Skandinavien
In Skandinavien steigerte Kuoni den Umsatz um 16,3% auf 349 Mio CHF. Die Einheit Europa legte um 7,5% auf 271 Mio CHF zu, in Grossbritannien stieg der Nettoerlös nach dem Verkauf der defizitären Tochter Intrav noch um 1,9% auf 319 Mio CHF und die Einheit Asien & Destination Management steigerte sich um 24,1% auf 443 Mio CHF.
«Las Playitas» belastet Betriebsergebnis
Das Betriebsergebnis in der Schweiz wurde belastet durch das unfreiwillige Engagement in die Ferienanlage «Las Playitas» auf Fuerteventura, das Kuoni mit dem in Finanznöte geratenen Ferienverein Poscom realisieren wollte und zur Schadensbegrenzung schliesslich vollstänig übernehmen musste. Kuoni rechnet damit, dass «Las Playitas» im ganzen Jahr in der Verlustzone bleiben wird. Der Konzern will die Anlage fertigstellen und verkaufen.
Deutlich höherer Buchungsstand als 2005
Abgesehen von dieser Altlast stehen die Zeichen für das ganze Geschäftsjahr gut. Per 13. August weise das Veranstaltergeschäft der Gruppe einen um 10% höheren Buchungsstand aus als in der Vorjahresperiode, hiess es weiter. In der Schweiz liegen die Buchungen 11% über Vorjahr, in Skandinavien 14%, in Grossbritannien 2% und im Wachstumsmarkt Indien 31%. Einzig in Frankreich lagen die Buchungen 3% unter dem Vorjahreswert. Für das ganze Geschäftsjahr erwartet Kuoni einen prozentualen Umsatzanstieg in der Grössenordnung des ersten Halbjahres. (awp/mc/pg)