Lagardère bündelt seine Interessen in EADS mit denen des französischen Staates und der DaimlerChrysler AG. «Wir werden die Regeln des Paktes für die Unternehmensführung nicht ändern», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Le Point» (Donnerstag). «Lagardère möchte mit DaimlerChrysler der einzige private EADS-Lenker bleiben.» Die Emirate, Spanier und Russen hätten als Kunden oder Anbieter von Technologie ein strategisches Interesse an einer EADS-Beteiligung. Das sei legitim.
Setzt weiter auf staatliche Entwicklungskredite für Airbus
Eine Beteiligung an einer Kapitalerhöhung bei EADS zur Finanzierung des Airbus A350 lehnte Lagardère strikt ab. «Wir haben immer gesagt, dass wir kein Geld in EADS stecken», sagte er. «Ich denke, Daimler auch nicht. Eine Kapitalerhöhung bei EADS ist die kostspieligste aller Möglichkeiten, um die Entwicklung eines Flugzeugs zu finanzieren.» Lagardère deutete an, dass er weiter auf staatliche Entwicklungskredite für Airbus setzt. Solle eine Kapitalerhöhung heissen, dass man auf Hilfen verzichte?, fragte er. «Will man den Amerikanern andeuten, dass man das Spiel aufgibt?»
Totalausstieg «heute nicht aktuell»
Die Pariser Börsenaufsicht ermittelt gegen Lagardère wegen des Verkaufs von EADS-Aktien im Frühjahr vor der Bekanntgabe der Produktionsprobleme beim Airbus A380. Er habe EADS-Aktien verkauft, weil der Flugtechnikkonzern fast 30 Prozent des Börsenwertes seines Konzerns ausgemacht habe, sagte Lagardère. «Ich bin dabei und ich bleibe dabei. Zumindest für die Zeit dieser Krise.» Ein Totalausstieg sei «heute nicht aktuell», aber «in zehn Jahren, warum nicht?» (awp/mc/ar)