Am Horizont machten sich bereits moderatere Wachstumsraten bemerkbar, sagte SNB-Präsident Jean-Pierre Roth am Dienstag vor der Handelskammer Schweiz-Italien. Das Wachstumspotenzial der Schweizer Wirtschaft liege auf Grund der fundamentalen Charakteristiken und dem in den letzten Jahren beobachteten Performancegrad bei jährlich etwas über 1,5%, so Roth. Ein Wachstumsgrad von 2 bis 3% könne angesichts der praktisch vollen Auslastung der Produktionsressourcen und der schwachen Produktivitätsfortschritte dauerhaft nicht gehalten werden.
Wir brauchen substantielle Fortschritte
Dies genüge langfristig aber nicht, der zunehmenden demographischen Überalterung ergebenden, wachsenden Finanzierungsansprüchen zu begegnen. Substanzielle Fortschritte in Bezug auf die Produktivität seien unabdingbar, da es künftig gelte, mit weniger Ressourcen mehr zu produzieren. Der Vergleich mit den USA zeige klar, dass die Schweiz mehr mit den ihr zu Verfügung stehenden Ressourcen anstellen müsse.
Die eidg. Räte brauchen Unterstützung
Allerdings seien das hiesige Wachstumsdefizit und die entsprechenden Gegenmittel seit langem bekannt. Das Massnahmenpaket der eidgenössischen Räte zur Erreichung der notwendigen Reformen gehe in die richtige Richtung und verdiene Unterstützung, erklärte der SNB-Präsident weiter. Allein, die Nationalbank verfüge nicht über die Mittel, um langfristig Einfluss auf das Wirtschaftswachstum zu nehmen. Mit der Sicherung der geldpolitischen Stabilität könne sie jedoch ein günstiges Umfeld für allgemeines Wirtschaftswachstum und Strukturbereinigungen schaffen. (awp/mc/th)