Im Januar und Februar habe sich die schwache Entwicklung fortgesetzt. Einen Ausblick auf 2009 gab Heitmann wegen der vielen Unsicherheiten im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht. Seit Anfang 2009 habe die Rezession beinahe alle Branchen weltweit erfasst. Auch die bisherigen Wachstumsmärkte seien betroffen.
Verlust im vierten Quartal 2008
Im Zuge der Krise sei die Nachfrage im vierten Quartal 2008 von wichtigen Kunden wie der Automobil- sowie der Leder- und Bauindustrie deutlich zurückgegangen. Lanxess habe sich dieser Entwicklung nicht entziehen können. Beim Umsatz dämpfte die übernommene brasilianische Petroflex die Entwicklung. Im vierten Quartal rutschte der Konzern mit 41 (Vorjahreswert +5) Millionen Euro in die Verlustzone. Besonders von der Krise betroffen sei das Kautschukgeschäft (Performance Polymers). Auch das erste Quartal werde durch weitere Bestandsabwertungen wegen niedrigerer Rohstoffpreise belastet sein. Am Finanzmarkt blieb die Reaktion verhalten. Händler sahen wenig Überraschungen. Die Aktie legte vorbörslich leicht zu.
Lanxess mit Gesamtjahr zufrieden
Mit dem Gesamtjahr zeigte sich Heitmann gleichwohl zufrieden: «Trotz eines schwachen vierten Quartals war 2008 ein sehr gutes Jahr, auch weil wir die deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten wiederum vollständig in den Markt weitergeben konnten.» Dank eines starken ersten Halbjahrs kletterte der Gewinn 2008 auf 171 (112) Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) legte leicht um 0,3 Prozent auf 721 Millionen Euro zu. Die Marge erhöhte sich auf 11,0 (10,9) Prozent, da der Umsatz leicht auf 6,58 (6,61) Milliarden Euro sank. Währungs- und portfoliobereinigt ergab sich hingegen ein Plus von 5,9 Prozent. Der Konzern übertraf die Ertragserwartungen der Experten, blieb mit einer für 2008 auf 0,50 (1,00) Euro je Aktie gekürzten Dividende aber unter den Prognosen.
Millionenschweres Sparprogramm
Lanxess rechnet im Zusammenhang mit dem millionenschweren Sparpaket bereits im laufenden Jahr mit einer hohen Entlastung. Das Einsparvolumen dürfte 2009 bei rund 130 Millionen Euro liegen, sagte Konzernchef Axel Heitmann am Mittwoch in Düsseldorf. Konzernweit sollen in den nächsten zwei Jahren 250 Millionen Euro eingespart werden. Dabei setzt Heitmann besonders auf flexibles Anlagen-Management. Über 100 Einzelmassnahmen seien initiiert. Darin enthalten sei auch der bereits mit den Arbeitnehmervertretungen vereinbarte Beitrag von 65 Millionen Euro bei den Personalkosten. Die bereits eingeleiteten Kostensenkungen begännen zu greifen. (awp/mc/ps/13)