Lanxess nach Krisenjahr optimistisch für 2010

Der Konzern setzte dank starker Geschäfte in Asien sowie einer hohen Nachfrage im Kautschuk-Geschäft im vierten Quartal seine Erholung fort. Auch künftig dürfte Asien der Wachstumstreiber sein, während in Nordamerika und Europa die Unsicherheit fortbestehe. Ein selbst tragender Aufschwung sei noch nicht erkennbar, mahnte Heitmann. Deshalb sollen auch die Sparprogramme fortgesetzt werden.


Schwaches erstes Halbjahr
Die Krise hatte 2009 bei den Leverkusenern zu einem kräftigen Einbruch des operativen Ergebnisses vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) auf 465 (Vorjahr 722) Millionen Euro geführt. Insbesondere das erste Halbjahr war schwach, seit dem dritten Quartal 2009 geht es aber wieder aufwärts. Der Umsatz brach 2009 um gut 23 Prozent auf 5,057 Milliarden Euro ein. Dank Kostensenkungen in Höhe von 170 Millionen Euro und der von China ausgehenden Konjunkturerholung blieb der Konzern mit 40 (183) Millionen Euro aber klar in der Gewinnzone. Die Dividende für 2009 soll mit 0,50 Euro je Aktie stabil bleiben. Die Leverkusener trafen damit die Erwartungen der Analysten in etwa und erfüllten auch die zuletzt angehobene hauseigene operative Ergebnisprognose.


«Belastungstest gut bestanden»
«Unsere Ergebnisse für das Krisenjahr 2009 zeigen, dass wir den Belastungstest gut bestanden haben», sagte Heitmann. Die Region Asien/Pazifik habe sich als Stabilisator erwiesen. Der Umsatz sank hier nur leicht, während er in den anderen Regionen jeweils um mindestens ein Viertel einbrach. Auch für 2010 sei eine regional unterschiedliche Entwicklung zu erwarten. Dabei werde für Asien eine deutliche Verbesserung erwartet. Insbesondere aus China und Indien kämen wieder zunehmend positive Wachstumssignale, vor allem im Kautschuk-Geschäft. Auch in Lateinamerika, insbesondere in Brasilien, verbessere sich das wirtschaftliche Umfeld zunehmend. In Nordamerika und Europa bestehe die Unsicherheit hingegen fort. Auch bei den Rohstoffkosten erwartet der Konzern keine Entlastung. Diese dürften 2010 weiter steigen. An der Preis-Vor-Menge-Strategie werde konsequent festgehalten. Für 2010 rechnet der Konzern insgesamt mit Einsparungen von insgesamt 140 Millionen Euro durch die Sparprogramme.


Aktie unter Druck
Am Finanzmarkt war die Reaktion gleichwohl negativ. Der Aktienkurs sank nach vorbörslichen Gewinnen im frühen Handel um 2,32 Prozent auf 30,96 Euro, während der MDax um 0,36 Prozent auf 7.959,36 Punkte zulegte. Händler und Analysten zeigten sich von der Bilanz leicht positiv überrascht. Auch der Ausblick klinge freundlich. Grund für die Kurs-Schwäche seien Gewinnmitnahmen, hiess es.


Analyst: «Starke Ergebnisse und positiver Ausblick»
«Starke Ergebnisse und ein positiver Ausblick», lautete das Urteil von Commerzbank-Analyst Stephan Kippe. Wie erwartet habe die starke Nachfrage der Reifenindustrie das Ergebnis deutlich angetrieben. Der Ausblick sei zwar nicht detailliert, mit einer angepeilten Entwicklung auf oder über dem Niveau des Schlussquartals 2009 liege Lanxess aber über den Markterwartungen. Auch die angestrebten Kosteneinsparungen überstiegen seine Schätzungen. Ein weiterer Experte sah seine positive Sicht ebenfalls bestätigt: «Das vierte Quartal verlief wie erwartet stark.» Auch der laut Firmenangeben gute Start ins neue Jahr decke sich mit seinen Erwartungen. (awp/mc/ps/10)

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