Die neue Firma soll nicht nur die verbliebenen Vermögenswerte von Lehman Brothers verwalten, sondern sich auch um externe Problemfälle kümmern, etwa um gestrauchelte Hedgefonds.
65’000 Gläubiger warten auf ihr Geld
Lehman Brothers war im September 2008 in die Pleite geschlittert und hatte damit für eine Schockwelle an den Finanzmärkten gesorgt. Noch immer warten die 65.000 Gläubiger auf ihr Geld. Sie haben Ansprüche über rund 830 Milliarden Dollar angemeldet. Auch nach Vorlage des Sanierungsplans ist unklar, wer welchen Anteil aus dem Topf bekommt. «Es kann noch viele Jahre dauern», sagte Lehman-President John Suckow der «Financial Times».
Lamco soll aus Lehman-Topf über 30 Mrd. Dollar verwalten
Etliche der Ansprüche sind umstritten, langwierige juristische Auseinandersetzungen dürften die Folge sein. Die neue Firma Lamco soll ungeachtet dessen schon am 1. Mai ihre Arbeit aufnehmen. Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg soll sie im ersten Schritt Vermögenswerte aus dem Lehman-Topf über rund 30 Milliarden Dollar verwalten, darunter Immobilien, Beteiligungen, Hypotheken und Firmenkredite.
Wertsteigerung erhofft
Der Insolvenzverwalter hofft, dass der Wert im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung steigt. Dementsprechend würden auch die Lehman-Gläubiger letztlich mehr Geld sehen. Rund 500 Mitarbeiter, die derzeit noch die Investmentbank abwickeln, sollen in das neue Unternehmen rüberwechseln. Der Insolvenzrichter muss dem Plan noch zustimmen. (awp/mc/pg/23)