Henkel-Chef Ulrich Lehner werde die Nachfolge vom früheren Post-Chef Klaus Zumwinkel in dem obersten Konzerngremium antreten, verlautete am Montag aus Konzernkreisen. Lehner, der sein Amt im April antreten soll, galt von Beginn an als Favorit. Die Bestellung werde voraussichtlich am Mittwoch per Gericht erfolgen.
Zumwinkel legt auch Telekom-Mandat nieder
Zumwinkel wird wegen der Steueraffäre sein Mandat bei dem Bonner Konzern niederlegen. Lehner gilt in der Wirtschaft als gut vernetzt und geniesst auch das Vertrauen der Arbeitnehmervertretern im Henkel-Aufsichtsrat. Dem Vernehmen nach lässt sich der 61-Jährige vom früheren Vodafone-Manager Thomas Geitner beraten, der zum 1. März in die Henkel-Geschäftsführung eintreten wird. Geitner gibt als Kenner der Telekombranche und war in Medienbericht schon einmal als möglicher Telekom-Vorstand gehandelt worden. Die Telekom äusserte sich nicht dazu.
Ungünstiger Zeitpunkt
Der Wechsel an der Aufsichtsratsspitze kommt für die Telekom zu einem ungünstigen Zeitpunkt. So soll am Mittwoch im Aufsichtsrat über die neue Strategie von T-Systems-Chef Reinhard Clemens beraten werden. Der Manager will den im Vergleich zur Konkurrenz margenschwachen Geschäftskundenbereich entschlacken. «Dazu sind auch massive Einschnitte im Management geplant», hiess es im Konzernumfeld. Clemens wolle damit die Geschäftsabläufe vereinfachen und die Führung der Frankfurter Tochter nach seinen Vorstellungen formen.
Suche nach Partner für Bereich Systemintegration
Im Fokus steht zudem die Suche nach einem Partner für den T-Systems-Bereich Systemintegration (SI) mit 18.000 Beschäftigten. Die besten Aussichten hat dem Vernehmen nach der amerikanische IT-Dienstleister Cognizant, Daneben waren zuletzt noch die indische Tata Consultancy und die kanadische CGI-Gruppe im Gespräch. Über die Kooperation will die Telekom Arbeiten verstärkt im Niedriglohnländern wie Indien erbringen lassen, um damit ihre Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftskundenbereich zu stärken. (awp/mc/ps)