«Beharrliches Arbeiten und schrittweise Verbesserungen, dies war und ist mein Motto», sagte Spichtig am Mittwoch bei der Hauptversammlung der Leica Camera AG in Solms bei Wetzlar. Vor allem in der Sportoptik sieht das Unternehmen gute Wachstumschancen. Eine Werbekampagne in Amerika, Europa und Asien solle die Besonderheiten der «Weltmarke» herausstellen. Trotz eines Umsatzwachstums im ersten Halbjahr 2005 steckt Leica weiter in den roten Zahlen.
Einstieg bei Digital verpasst
Spichtig räumte Versäumnisse beim Einstieg in die Digitalfotografie ein : «Ich muss feststellen, dass in der Vergangenheit nicht jede Chance der digitalen Technik für Leica sinnvoll genutzt wurde.» Kritiker werfen dem Kamera- und Ferngläserhersteller vor, den Trend zur Digitalfotografie verschlafen zu haben. Die Leica Camera AG schließt nach der tiefsten wirtschaftlichen Krise seit dem Börsengang 1996 auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. «Für den Standort Solms befinden wir uns in der Abschlussphase von Verhandlungen mit dem Betriebsrat», sagte Spichtig. Er äußerte sich aber nicht dazu, wie viele Stellen auf der Kippe stehen. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 996 Mitarbeiter, davon 400 in Solms.
Mittel für Sanierung vorhanden
Der Überlebenskampf der vergangenen Monate hatte bei Leica erhebliche Kosten verursacht. Für den Rettungsplan habe das traditionsreiche Unternehmen rund 0,9 Millionen Euro aufwenden müssen, sagte Spichtig. Die Summe solle in diesem Geschäftsjahr verbucht werden. Nach monatelangem Tauziehen hatte sich die Leica Camera AG Mittel für die Sanierung beschafft.