Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im November kostete im Nachmittagshandel 89,20 Dollar. Das sind 25 Cent mehr als am Vortag. Auch an der Rohstoffbörse in London ist der Preis für Rohöl der Nordsee-Sorte Brent im Handelsverlauf wieder leicht gestiegen. Hier kostete ein Fass zuletzt 84,53 Dollar und damit 17 Cent mehr als am Vortag. Bei weiter steigenden Kursen an den Aktienmärkten könnten die Ölpreise auch wieder über die Marke von 90 Dollar springen, kommentierte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank die Lage an den Ölmärkten.
Weitere Nachfrageabschwächung erwartet
Insgesamt deuten die jüngsten Nachrichten aber auf eine weitere Abschwächung der Nachfrage nach Rohöl hin, sagte Weinberg. So habe der Internationale Währungsfonds die Wachstumsprognosen für führende Industrienationen gesenkt. Ausserdem seien die Ölreserven in der grössten Volkswirtschaft der Welt zuletzt überraschend stark nach oben gesprungen. Aufgrund der bestehenden Abwärtsrisiken für die Konjunktur könne es in den kommenden Handelstagen auch durchaus zu einem Test des gestern verzeichneten Jahrestiefs von 86 Dollar beim US-Öl kommen.
OPEC-Öl deutlich günstiger
Unterdessen ist Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) weiter kräftig gesunken. Wie die OPEC am Donnerstag in Wien mitteilte, ging der Preis für ein Barrel Öl am Mittwoch um 2,66 Dollar auf 77,38 Dollar im Vergleich zum Vortag zurück. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps/22)