Leichte Entspannung an Ölmärkten – Rekordstände weiter in Reichweite
Die Ölpreise verharrten aber trotz des leichten Rückgangs weiter nur knapp unter ihren Rekordständen. Auch die von manchen Experten als «magisch» bezeichnete Marke von 100 US-Dollar scheint weiter in Reichweite.
41 Cent weniger als am Vortag
Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI mit Auslieferung im Dezember kostete am Mittag 95,05 Dollar und damit 41 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Auch der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent ging leicht um 59 Cent auf 92,20 Dollar zurück. Mit 95,19 Dollar hatte Brent und WTI mit 98,63 Dollar neue Rekorde aufgestellt.
Lage am Rohölmarkt bleibt angespannt
Die Lage am Rohölmarkt bleibt nach Einschätzung der Commerzbank allerdings grundsätzlich angespannt. Der Blick auf die langfristigen Prognosen zeige, dass ein hoher Ölpreis von gut 70 Dollar fundamental gerechtfertigt sei. Das aktuelle Ölpreisniveau von fast 100 Dollar sei allerdings «überhitzt». Auch am Markt gibt es inzwischen Stimmen, die zumindest etwas zur Vorsicht mahnen. «Aus technischer Sicht ist ein Ausbruch in beide Richtungen möglich», sagte ein Händler.
Herbststurm über der Nordsee
Während in der Nacht zum Freitag ein schwerer Herbststurm über der Nordsee weite Teile der norwegischen Öl- und Gasförderung lahmlegte, entdeckte Brasilien vor seiner Atlantikküste ein riesiges Erdölvorkommen. Bei Bestätigung der vorliegenden Informationen und voller Ausbeutung könnten die Ölreserven des Landes um rund 60 Prozent oder um bis zu acht Milliarden Barrel ansteigen, erklärte nach Medienberichten der Präsident der staatlichen Erdölgesellschaft Petrobras, José Sergio Gabrielli. Brasilien hat zur Zeit geschätzte Reserven von 14,4 Milliarden Barrel Rohöl.
OPEC-Preis hält Rekordniveau
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hält sich unterdessen auf seinem Rekordniveau. Ein Barrel kostete am Donnerstag nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag wie bereits am Vortag 90,71 Dollar und damit so viel wie noch nie. Die OPEC berechnet ihren Korbpreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ab)