Lem: Umsatz steigt auf 156,1 Mio CHF – neues Kurzarbeitsprogramm

Der operative Pro Forma-EBIT reduzierte sich um 6,1% auf 25,4 (27,0) Mio CHF, wogegen sich der EBIT nach dem Mitarbeiter-Aktienprogramm um 43,5% auf 30,4 (21,2) Mio CHF verbesserte. Die Differenz ergibt sich aus der negativen Entwicklung des Aktienpreises von Ende 2007/08 bis zum Ende des dritten Quartals 2008/09, von 270 CHF zurück auf 132 CHF. Wurden im Vorjahr für das Stock Option Programm (SOP) Rückstellungen von 5,8 Mio CHF gebildet, ergab sich nun durch die Auflösung eines Teils davon ein positiver EBIT-Beitrag von 5,0 Mio CHF. Die EBIT-Marge erhöhte sich so auf 19,5% von 14,3%.


Reingewinn bei 21,6 Mio. Franken und über den Erwartungen
Der Reingewinn legte in der Berichtsperiode um 48,4% auf 21,6 (14,5) Mio CHF zu. Damit hat Lem die Erwartungen der Bank Vontobel übertroffen. Diese hatte für den Umsatz 151,0 Mio, für den EBIT 23,8 Mio und für den Reingewinn 17,8 Mio CHF prognostiziert.


Einbruch im 3. Quartal
Im dritten Quartal habe sich eine «drastische» Verlangsamung der Wirtschaft bemerkbar gemacht, welche Umsatz und Profitabilität beeinträchtigt habe. Darauf habe man mit den im November angekündigten Massnahmen aber rasch reagiert, wird VR-Präsident und CEO Paul Van Iseghem in der Mitteilung zitiert. Das 9-Mte-Ergebnis widerspiegle aber auch die ersten beiden Quartale mit Rekordumsätzen und dem Einfluss der Effizienzsteigerungsprogramme zur kontinuierlichen Verbesserung der Bruttomarge und des Reingewinns.


Automobil und Industrie-Märkte am stärksten betroffen
Am stärksten betroffen von der schwachen Marktlage seien die Märkte Automobil und Industrie. Die Bereiche Bahntechnik und Energie & Automation verzeichnen nach wie vor kräftiges Wachstum. Der Umsatz im dritten Quartal reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 10% auf 45,1 (50,0) Mio CHF. Der operative Pro Forma-EBIT ging um mehr als die Hälfte auf 4,1 (9,0) Mio CHF zurück, wogegen der (ausgewiesene) EBIT auf 9,0 (3,2) Mio CHF anzog. Das Industriesegment verzeichnete nach 9 Monaten eine Umsatzsteigerung um 8,1% auf 143,8 (133,0) Mio CHF, der EBIT ging dagegen um 3,6% auf 26,3 (27,3) Mio CHF zurück. Das Automobilsegment sah sich einem Umsatzrückgang um gut 20% auf 12,4 (15,5) Mio CHF gegenüber. Der EBIT-Verlust verdreifachte sich auf 0,9 (0,3) Mio CHF.


Prognosen für 2009 minim angehoben
Für das Gesamtjahr 2008/09 hat Lem die Prognosen minim angehoben. Es werde ein Umsatz von über 190 Mio CHF und damit über der Prognose vom vergangenen November erwartet, heisst es. Umsatz und Gewinn würden gegenüber dem Vorjahr allerdings zurückgehen. Der operative EBIT dürfte gemäss Lem im vierten Quartal positiv bleiben. Die globale Präsenz und die frühzeitigen Anpassungsmassnahmen würden helfen, die Belastung durch die Konjunkturlage einzudämmen, heisst es dazu.


Bereits im November Stellenabbau angekündigt
Im November hatte Lem für das Gesamtjahr einen Rückgang des Umsatzes auf rund 190 Mio CHF in Aussicht gestellt, nachdem im Vorjahr noch einen Umsatz von 203 Mio CHF erzielt worden war. Zwei Wochen später hatte Lem einen Arbeitsplatzabbau im Umfang von rund 10% der Stellen angekündigt. In der Schweiz sollen dabei ungefähr 16 Stellen abgebaut werden. Die bekanntgegebenen Massnahmen zur Kapazitätsanpassung seien umgesetzt und würden zu jährlichen Einsparungen von 2 Mio CHF führen, hiess es in der heutigen Mitteilung. Die im dritten Quartal entstandenen Kosten oder Rückstellungen werden mit 0,3 Mio CHF beziffert.


Kurzarbeit in Genf
Darüber hinaus ist in Genf Kurzarbeit eingeführt worden; 160 Mitarbeiter würden in den nächsten zwei Monaten vorübergehend auf eine 4-Tage-Woche gesetzt. Das Programm könne auch verlängert werden. Eine ähnliche Massnahme sei zudem in Japan eingeführt worden, heisst es.  (awp/mc/pg/01)

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