Lidl-Markteintritt löst keinen Discount-Boom aus

Grenzen seien der Discount-Ausbreitung darin gesetzt, dass nicht nur der Preis, sondern vor allem attraktive Sortimente und exzellente Dienstleistungen die Kaufentscheidung der Schweizer mitbestimme, heisst es in der Studie. Aldi Suisse gebe sich daher betont schweizerisch. So sei das Sortiment in der Schweiz breiter, die Artikel würden besser präsentiert, die Angestellten seien eleganter gekleidet und die Filialen sähen netter aus.


Aldi 2007 mit geschätztem Umsatz von 500 Mio. Franken
Laut GDI verfügt Aldi gegenwärtig über rund 60 Filialen. 2007 erwirtschafteten diese einen geschätzten Umsatz von 500 Mio CHF. Bis 2010 dürfte Aldi mit über 105 Filialen einen Umsatz von rund 845 Mio CHF erwirtschaften. Für Lidl liegen diese GDI-Prognosen bei insgesamt 85 Filialen und einem Umsatz von 665 Mio CHF.


Deutsche Discounter mit enormer Finanzkraft
Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil der deutschen Discounter gegenüber den heimischen Anbietern ist ihre enorme Finanzkraft. Langfristige Zahlungsziele gegenüber Lieferanten, begrenzte Artikelauswahl und eine hohe Umschlagshäufigkeit mache es ihnen möglich, eine enorme Liquidität zu schaffen, stellt die Studie fest. Trotz tiefer Preise erzielten sie eine überdurchschnittliche Umsatzrendite.


Schweizer Detailhandel gefordert
Der Schweizer Detailhandel müsse als Reaktion auf die Offensive der Discounter den Mehrwert seines Leistungsangebotes wahrnehmbar und überzeugend kommunizieren, schreiben die Autoren. Die Verbreitung der Discounter hänge vor allem davon ab, ob es den etablierten Händlern gelinge, die veränderten Kundenbedürfnisse durch innovative Produktangebote und Verkaufskonzepte zu befriedigen.


Dynamik im Detailhandel nimmt zu
In der Schweiz wird kein Discount-Boom erwartet. Die Rezession und die Liberalisierung des Agrarhandels begünstigen aber tendenziell die Ausbreitung der Lebensmittel-Discounter in der Schweiz. Die Dynamik im Schweizer Detailhandel nimmt durch den Markteintritt der deutschen Discounter weiter zu.


Lidl und Aldi mit unterschiedlichem Sortiment
Im Gegensatz zum Konkurrenten Aldi, der sukzessive eine Filiale nach der anderen eröffnete, verfolgt Lidl eine Strategie der Sprungexpansion. Auch das Sortiment von Lidl wird sich von dem des Hauptkonkurrenten Aldi unterscheiden. Bei Lidl besteht das Sortiment zu rund 40% aus Markenartikeln. (awp/mc/pg/22)

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