Liechtenstein Congress: Finanzwirtschaft entdeckt Nachhaltigkeit

Und wie ein gesundes Ökosystem es schafft, Schädlinge zu vermeiden, so muss ein gesunder Finanzmarkt nicht nachhaltige Titel mehr und mehr ausschliessen, um damit stabiler und dauerhaft gewinnbringender zu werden.


Instrumente schaffen
«Es ist einfach, nach den Gründen zu forschen, warum etwas nicht geschieht», meinte Jemma Green, Vizepräsidentin für Umwelt und soziales Risiko der US-Bank J. P. Morgan, «aber mit kleinen Beispielen aufzuzeigen, wie etwas funktionieren kann, das ist viel wichtiger.» Sie stellte Finanzinstrumente vor, mit denen ihre Bank nachhaltige Projekte unterstützt, und zeigte sich nach dem Kongress überrascht davon, wie gross das Interesse für grüne Immobilien in der Schweiz und Liechtenstein ist. Roger Baumann von der Credit Suisse hat bewiesen, dass in dieser Sparte der Finanzwelt das Thema Nachhaltigkeit zu arbeiten beginnt und Instrumente geschaffen werden. Tony Ciochetti vom Massachusetts Institute zeigte anhand der Renovation des Empire State Buildings auf, wie energietechnische Umrüstungen wirtschaftlich Sinn ergeben. Am Beispiel der Vorbereitungen auf die Londoner Olympiade 2013 wie auch der Internationalen Bauaustellung in Hamburg wurde demonstriert, wie klimaschützende, soziale und ökonomische Instrumente auf grosser Ebene ineinander fliessen.


Vom Sonnenblumensymbol zur Verantwortung
Dass nachhaltiges Handeln keine Nischenpraxis mehr ist, sondern auch regionale Projekte international herausfordern können, zeigte der Bericht des Liechtensteiner Projekts Bodensee-Alpenhein Energieregion. Matthias W. Send, Vorsitzender der südhessischen NaturPUR, demonstrierte, wie traditionelle Energiebetreiber in grossem Massstab weltweit in Wind und Sonne investieren. Das Resümee des Liechtenstein Congress LISDAR: Die Situation, die einst mit dem belächelten Sonnenblumensymbol der Grünen begonnen hatte, ist schon lange ernst geworden. Verantwortung und Nachhaltigkeit sind wachsende Praktiken, und deren leitende Akteure und Wissenschaftler haben dichte Netzwerke aufgebaut, um eine gesunde Welt für die Enkelgeneration zu erwirtschaften. (Hochschule Liechtenstein/mc/ps)

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