Die Auswertung der Mehrwertsteuerdaten der 20 grössten Firmen ergab ein Umsatzplus von 9 Prozent, gegenüber einem Zuwachs von 13 Prozent im ersten Halbjahr 2004, wie die Steuerverwaltung am Mittwoch mitteilte. Auch das Beschäftigungswachstum fiel mit 0,5 Prozent gedämpft aus. Die Bevölkerung wuchs in der gleichen Periode um 0,8 Prozent.
Ungewöhnliche Entwicklung
Diese für Liechtenstein ungewöhnliche Entwicklung weise ebenfalls auf die nachlassende volkswirtschaftliche Dynamik hin, schreibt die Steuerverwaltung. Die Zahl der Beschäftigten belief sich Mitte Jahr auf rund 29 600 Personen bei einer Bevölkerungszahl von 34 800. Die Zahl der Arbeitslosen (762) per Ende August lag um 18 Prozent höher.
Warenexporte
Auch im Warenexport konnten die Unternehmen nicht mehr an das Wachstum von 13 Prozent aus dem Vorjahr anknüpfen. Der Zuwachs der Ausfuhren im ersten Semester (ohne Exporte in die Schweiz) betrug lediglich 1,9 Prozent. Im ersten Quartal musste sogar ein Rückgang um 2,9 Prozent verbucht werden, während sich die Exporte im zweiten Quartal um 6,3 Prozent erhöhten. Laut der Steuerverwaltung legten die Warenexporte in die europäischen Länder relativ kräftig zu. Die Ausfuhren in die USA und nach Asien gingen zurück. Aus Sicht der Exportwirtschaft seien der stabile Wechselkurs des Schweizer Frankens und die Abschwächung des Frankens gegenüber dem US-Dollar positiv zu werten.
Nach wie vor günstige Eckdaten
Mit der moderaten Preisentwicklung, tiefen Zinssätzen und einer vorteilhaften Wechselkursentwicklung des Schweizer Frankens sind die volkswirtschaftlichen Eckdaten laut der Steuerverwaltung nach wie vor günstig. Insgesamt wird aber erwartet, dass das Wachstum der Wirtschaft im laufenden Jahr geringer sein wird als 2004. (awp/mc/gh)