Lindt&Sprüngli im 1. Halbjahr mit tieferem Umsatz – Ausblick bestätigt

Der Umsatz in der Berichtsperiode sank um 5,4% auf 979,0 Mio CHF, wobei die Zahlen neu ohne Promotionskosten an den Handel berechnet werden; das Vorjahresresultat wurde dementsprechend auf 1’034,9 Mio CHF revidiert. Das organische Wachstum in Lokalwährungen lag bei +0,2%.


Marktanteile gewonnen
Bedingt durch das wirtschaftliche Umfeld hätten die meisten Handelspartner ihre Lagerbestände reduziert; damit liege das Verkaufswachstum des Handels über den Verkäufen von Lindt an den Handel, was zu Marktanteilsgewinnen geführt habe, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Preiserhöhungen infolge steigender Kakaonotierungen seien angesichts der Wirtschaftslage hingegen nur teilweise weitergegeben worden, so dass die höheren Rohstoffkosten und die negativen Währungseinflüsse (u.a. EUR, GBP, CAD, AUD) nicht vollumfänglich kompensiert werden konnten.


Sonderaufwendungen von 22,2 Mio. Franken
Das operative Ergebnis (EBIT) vor (bereits früher angekündigten) Sonderaufwendungen beträgt 24,1 (VJ 33,6) Mio CHF. Dieser Rückgang beruhe auf einem höheren Materialaufwand, negativen Währungseinflüssen und leicht höheren Abschreibungen, die laut Mitteilung nur zum Teil durch Optimierung des Betriebs- und Personalaufwands sowie durch Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden konnten. Die Sonderaufwendungen betreffen die Schliessung von Lindt-Boutiquen in den USA (14,7 Mio CHF) sowie eine Wertberichtigung auf das Lagergebäude in Italien (7,5 Mio CHF) und belaufen sich im ersten Semester 2009 insgesamt auf 22,2 Mio CHF. Nach Sonderaufwendungen beträgt der EBIT +1,9 Mio CHF, das Halbjahresergebnis wird mit +2,7 (+22,9) Mio CHF ausgewiesen.


Aufgrund der neuen Berechnungsweise für den Umsatz und der nicht genau bekannten Grösse der Restrukturierungskosten wurde auf einen AWP-Konsensus für die Zahlen verzichtet.


Weitere Stabilisierung der weltweiten Konjunktur erwartet
Für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich das Unternehmen einigermassen optimistisch. Unter der Voraussetzung, dass sich die weltweite Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2009 weiter stabilisiere und die Schweinegrippe-Pandemie keine drastische Entwicklung annehme, halte man an den im März bekannt gegebenen Umsatz- und Gewinnvorgaben fest. Demnach strebt Lindt ein Umsatz-Wachstum von 2 bis 5% sowie ein operatives Ergebnis (EBIT) von 260 bis 280 Mio CHF für das Gesamtjahr 2009 an.


Wachstumsstrategie als «einmalige Chance»
Lindt & Sprüngli gibt sich überzeugt, mit ihrer Wachstumsstrategie «gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine einmalige Chance zu haben, die Position im Premium-Schokoladesegment weiter auszubauen und damit die Grundlage für nachhaltig profitables Wachstum zu festigen.»


2010 «nur moderate Preiserhöhungen» – Fokus auf Marktposition
Lindt & Sprüngli geht zwar von einer weiteren Stabilisierung der Weltwirtschaft aus, rechnet aber damit, dass sich Arbeitslosigkeit und Konsumentenstimmung «voraussichtlich erst gegen Ende 2010 wieder leicht verbessern» werden. Zudem erwartet der Konzern weiter Schwankungen bei den wichtigsten Währungen und den Rohstoffpreisen, namentlich bei den Kakaonotierungen. Unter diesen Voraussetzungen werde die Gruppe im kommenden Jahr «nur moderate Preiserhöhungen» durchführen, heisst es im Halbjahresbericht. Die Prioritäten sollen 2010 zudem «stärker auf den Ausbau der Marktposition als auf die Gewinnmaximierung» konzentriert werden. Als Basis dazu dienten erwartete Marktanteilsgewinne im zweiten Halbjahr 2009 als Folge erhöhter Marketinginvestitionen, wie es heisst.


EBIT-Ausblick bestätigt
Der Premiumschokoladen-Hersteller hat den EBIT-Ausblick 2009 mit 260-280 Mio CHF bestätigt. Der Reingewinn werde im Rahmen dieser Annahmen von einem gegenüber dem Vorjahr verbesserten Finanzergebnis profitieren, heisst es weiter im Halbjahresbericht. Die Investitionen im laufenden Geschäftsjahr werden zudem auf 150 bis 170 Mio CHF geschätzt. (awp/mc/pg/09)

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