Lloyds Banking Group rechnet 2009 erneut mit Verlust

Für die gesamte Gruppe sei daher 2009 selbst vor Abschreibungen ein Verlust zu erwarten, hiess es. Obwohl die frisch fusionierte und teilverstaatlichte Lloyds vor allem das Wertpapier-Portfolio der zugekauften HBOS für das weiterhin hohe Abschreibungsniveau verantwortlich macht, stellte sich Vorstandschef Eric Daniels hinter die Übernahme. Im Herbst hatte die damalige Lloyds TSB den Wettbewerber HBOS gekauft – was damals nach einem gelungenen Fang aussah, erweist sich allerdings in der Finanzkrise als grosser Verlustbringer.


HBOS mit 10,8 Milliarden Pfund Verlust
Zusammengerechnet schrieb das Institut, an dem der Staat mit 43 Prozent beteiligt ist, 2008 wie bereits angekündigt tiefrote Zahlen. Dabei blieb die Lloyds-Seite zwar mit 807 Millionen Pfund vor Steuern in der Gewinnzone, HBOS stürzte aber mit 10,8 Milliarden Pfund in die Miesen und riss die gesamte Gruppe mit.


Staatliche Versicherung für toxische Papiere
Um weitere Abschreibungen zu verhindern, spricht Lloyds mit der Regierung über eine Beteiligung an dem zweiten grossen Rettungspaket. Die Gespräche liefen noch, seien aber bereits weit fortgeschritten, hiess es. Bereits in Kürze könnte es Neuigkeiten zu diesem Thema geben. Im Vergleich zum ersten Rettungspaket, in dem es vor allem um die Bereitstellung von Eigenkapital ging, sollen mit dem neuen Schirm in erster Linie faule Wertpapiere mit Hilfe von Steuermitteln gegen mögliche Zahlungsausfälle versichert werden. Die Royal Bank of Scotland griff bereits zu: Sie kündigte am Donnerstag an, insgesamt Papiere im Wert von 325 Milliarden Pfund auf diesem Weg zu versichern.


Aktie unter Druck
Der Aktienmarkt zeigte sich enttäuscht, dass die Gespräche von Lloyds mit der Regierung noch zu keinem Ergebnis geführt haben. Das erhöhe die Unsicherheit, hiess es von Marktteilnehmern. Am Donnerstag war die Aktie in Hoffnung auf einen Abschluss der Verhandlungen noch um rund 30 Prozent gestiegen, am Freitag rutschte sie dagegen wieder nach unten und lag zuletzt mit 63,125 Pence knapp 16 Prozent im Minus. (awp/mc/ps/13)

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