Lloyds rechnet nach Milliardenverlust mit Verbesserung im H2

Wegen hoher Abschreibungen auf das Wertpapierportfolio der Halifax Bank of Scotland (HBOS) schrieb Lloyds im ersten Halbjahr vor Steuern und Sonderposten einen Verlust von rund 4 Milliarden britischen Pfund (rund 4,7 Mrd Euro).


Aktie springt an
Das war allerdings weniger als von Analysten erwartet – die Aktie sprang zu Handelsbeginn um mehr als fünf Prozent hoch. Insgesamt drückten Wertminderungen von 13,4 Milliarden Pfund auf das Ergebnis. Der Grossteil davon stammte aus den Wertpapierbeständen HBOS. Auch der Wert des gewerblichen Immobilienportfolios war gesunken, habe aber ebenso wie die Abschreibungen auf das HBOS-Portfolio einen Wendepunkt erreicht, sagte Unternehmenschef Eric Daniels. Dagegen dürfte die Zahl der Kreditausfälle im zweiten Halbjahr zunehmen.


«Kerngeschäft robust»
Das Kerngeschäft entwickele angesichts der schwachen Wirtschaft nach wie vor robust, erklärte Lloys-Chef Daniels. Die Erträge stiegen im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf 11,9 Milliarden Pfund. Auch die Integration von HBOS laufe wie geplant. Bis Ende des Jahres will Lloyds bereits Synergien von 700 Millionen Pfund heben, bis 2011 sollen es 1,5 Milliarden Pfund sein. Für das Gesamtjahr rechnet Llodys vor Steuern mit roten Zahlen. Mittelfristig sollen die Erträge im hohen einstelligen Bereich wachsen. Auch die Margen sollen 2010 wieder steigen, das Niveau von 2008 werde aber nicht wieder erreicht.


Staat hält 43 Prozent der Bank
Die Lloyds Banking Group war im Januar aus dem Zusammenschluss von Lloyds TSB und HBOS entstanden. Lloyds TSB hatte in der Bankenkrise zwar grösseres Unheil abwenden können, durch die Übernahme der taumelnden HBOS-Konkurrenz geriet die Gruppe aber in Schieflage und musste sich aus dem staatlichen Banken-Rettungspaket bedienen. Seither hält der Staat einen Anteil von 43 Prozent an Lloyds – die EU-Kommission will aber einen Restrukturierungsplan sehen. Dieser solle so schnell wie möglich vorgelegt werden, hiess es. (awp/mc/ps/11)

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