Löhne bereiten Angestellten im Detailhandel am meisten Sorge
Dies gehe auch daraus hervor, dass mehr Ferientage für viele Befragten nicht so wichtig seien. Aus der Umfrage lasse sich ein ungefährer Stundenlohn für Ungelernte zwischen 17 und 21 CHF berechnen. Coop bezahle ungelernten Mitarbeitenden mindestens 3700 CHF monatlich, Migros bietet Mindestlöhne zwischen 3500 und 3800 CHF.
Kürzere Arbeitszeiten bei Migros und Coop
Bei Lidl sind es gemäss Communiqué 3800 CHF und bei Aldi 4016 CHF. Wobei das Verkaufspersonal bei Coop und Migros eine Stunde weniger pro Woche arbeiten muss und im Gegensatz zu den deutschen Discountern Zuschläge für die Abend- und Wochenendarbeit bekommt. Zudem seien die Mindestlöhne der zwei grossen Schweizer Detailhändlerinnen durch Gesamtarbeitsverträge garantiert.
Arbeit auf Abruf bereitet Sorgen
Ein weiteres Problem, das gemäss Umfrage besonders beschäftigt, ist die Arbeit auf Abruf. Eigentlich müssten die Arbeitspläne zwei Wochen im Voraus feststehen, was ohnehin bereits wenig Familienplanung zulasse. Doch teilweise werde nicht einmal diese Frist eingehalten. Dies habe auch mit der Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten zu tun. Gewisse Detailhandelsangestellte hätten mittlerweile sogar «Zimmerstunden», wie dies im Gastgewerbe üblich ist.
Breit abgestützte Erhebung
Die Gewerkschaft hat mehr als 5’000 im Detailhandel arbeitende Personen über ihre Zufriedenheit, die Arbeitsbedingungen und die Löhne im Detailhandel befragt. Sie wollte wissen, welche Bedürfnisse und Probleme sie haben und wo Verbesserungspotenzial besteht. Rund 10% der Angestellten haben geantwortet. Die Ergebnisse der Umfrage seien für Syna ein klarer Auftrag, sich weiterhin für die Verbesserung der Situation der Arbeitnehmenden einzusetzen. Syna ist eine Allbranchengewerkschaft mit rund 65’000 Mitgliedern. (awp/mc/ps/17)