Löhne in der Chefetage: Spirale bei Managersalären dreht weiter nach oben
Ein Mitglied der Geschäftsleitung erhielt im laufenden Jahr im Schnitt einen Grundlohn von 247’000 CHF, 4,3% mehr als letztes Jahr. Auch die Kader der zweiten und dritten Hierarchiestufen durften sich über namhafte Lohnerhöhungen freuen. Direktoren verdienten 170’000, Abteilungs- und Ressortleiter 134’000 CHF.
85 % der Kader mit variablen Lohnbestandteilen
Dabei sind die finanziellen variablen Lohnbestandteile noch gar nicht eingerechnet. 85% des Kaders erhält solche Leistungen. Sie machen im Schnitt 29’000 CHF aus. Rechnet man diese hinzu, resultiert auf oberster Ebene ein Lohn von 312’000 CHF. Dies zeigt eine Untersuchung der «Handelszeitung» und des Beratungsunternehmens Kienbaum vom Mittwoch. Befragt wurden gut 9’300 Kaderleute aus 443 Firmen.
Frauen verdienen weniger
Auffällig ist der tiefere Lohn für Frauen. Sie verdienen 23% weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Dies hängt insbesondere damit zusammen, dass die Frauen eher auf unteren Hierarchiestufen des Kaders arbeiten. In der Geschäftsführung machen die Frauen lediglich 8% aus. Abteilungen werden immerhin zu 23% von Frauen geführt.
Finanzindustrie mit den höchsten Salären
Wer viel verdienen möchte, arbeitet mit Vorteil in der Finanzindustrie. Der Gesamtlohn auf oberster Stufe beträgt 409’000 CHF. Die Finanzkrise scheint sich offenbar noch nicht in den Salären des Kaders niedergeschlagen zu haben. Gut leben lässt es sich auch mit den Salären in der Elektronikbranche (375’000 CHF) und der Pharma- und Chemieindustrie (374’000 CHF).
Gesamte Arbeitnehmerschaft mit kleinerem Lohnanstieg
Der Lohnanstieg der gesamten Arbeitnehmerschaft fiel im laufenden Jahr weniger stark aus als in der Chefetage. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund sprach Ende Jahr von einem Lohnanstieg von 2,5%.
Amtlich sind die Angaben zum Jahr 2007. Laut Bundesamt für Statistik stiegen die Löhne um 1,6%. Die «Handelszeitung» vermeldete im gleichen Jahr für das Kader einen Lohnanstieg um 3,8%. (awp/mc/pg/24)