Analysten werten den Neuzugang als konsequente Umsetzung der bisherigen Akquisitionsstrategie. Materielle Auswirkungen auf die Zahlen im Geschäftsjahr 2008/09 seien nicht zu erwarten, erklärte Logitech. Dafür würden die Forschungskapazitäten im Video-Bereich signifikant erhöht. Die Übernahme biete Logitech den Zugang zu sogenannten Video-Calling-Technologien sowie zu Softwareentwicklern, welche sich künftig auf diese Technologien fokussieren könnten.
Session Initiation Protocol-Technologie
Die im Jahr 2001 gegründete SightSpeed bietet Dienstleistungen im Bereich der Internet-Videokommunikation an und beschäftigt ungefähr 25 Mitarbeiter. SightSpeed arbeitet mit der SIP (Session Initiation Protocol)-Technologie, ein in der IP-Telefonie häufig angewandtes Protokoll. Die Videokategorie sei traditionell ein softwareintensives Geschäft, und SightSpeed dürfte Logitechs führende Rolle am Markt für Videokommunikation weiter stützen, urteilt die Bank Vontobel in einem Kommentar. Das Unternehmen setze seine bisherige Strategie, existierende Produktkategorien zu stärken und zu erweitern, konsequent um.
«Noch beinahe unberührter Markt»
Logitech selbst spricht in der Mitteilung von einem grossen, noch beinahe unberührten Markt für Menschen, die mit Videoanwendungen am PC mit Freunden und Familienmitgliedern kommunizieren möchten. Die Analysten von Sal. Oppenheim sind etwas skeptischer, was die Chancen bei Privatkunden angesichts der Konkurrenz durch Skype, Yahoo und MSN angeht. Allerdings gebe es Möglichkeiten auf dem Markt für Geschäftskunden, die Wert auf eine hohe Qualität bei der Sprach- und Datenübertragung legen würden.
Logitech-Aktienkurs steigt
Die Aktie reagiert in einem äusserst freundlichen Umfeld mit leicht überdurchschnittlichen Aufschlägen. Bis um 11.25 Uhr gewinnen die Logitech-Valoren 5,6% auf 16,54 CHF, der Gesamtmarkt (SPI) notiert derweil 3,7% fester. Nach der Publikation der Quartalszahlen in der vergangenen Woche hatte der Titel zuletzt unter einer Gewinn- und Umsatzwarnung gelitten. (awp/mc/ps/05)