Lonza: Der Verkauf des Ebner-Paketes bringt vorerst neue Unsicherheiten
Martin Ebner muss seine Lonza-Aktien verkaufen. Die Anleger stuften dies nur kurzzeitig positiv ein. Jetzt liegen die Lonza-Aktien im Minus. Solange kein neuer Käufer bekannt ist, sollte Vorsicht regieren.
Von Franziska Hügli
Nachdem gestern über einen Grossverkauf eines CSG-Paketes durch Martin Ebners BZ-Gruppe spekuliert worden war, kommt jetzt im Zusammenhang mit einer anderen grossen Ebner-Beteiligung Bewegung in den Markt. Lonza gab heute morgen bekannt, Ebner werde sein 19,8 Prozent-Paket «in den nächsten Wochen» verkaufen. Das Paket entspricht einem Gegenwert von rund 800 Mio. Franken.
Vorbörslich im Plus, später im MinusDie professionellen Anleger tun sich schwer, diese Nachricht einzuordnen. Vorbörslich wurde lange kein Kurs gestellt. Schliesslich lag der Kurs kurz vor Eröffnung 3 Prozent im Plus. Kurz nach Eröffnung rutschte der Kurs bei ungewöhnlich hohen Volumen klar ins Minus.
Kommt ein strategischer Partner?
Dass die Verunsicherung gross ist, verwundert nicht. Zum einen dürfte die Erleichterung über den Ausstieg des in Schwierigkeiten steckenden Martin Ebner gross sein. Andererseits ist gemäss Wortlaut der Lonza-Medienmitteilung offensichtlich noch völlig unklar, wer das Paket in welcher Form übernimmt. Kann es als Ganzes bei einem strategischen Investor platziert werden oder kommt erneut ein Finanzinvestor zum Zug? Spannend ist die Bemerkung, das Management sei bereit, die strategischen und operativen Ziele zum immer wichtiger werdenden Biotechbereich offenzulegen. Das lässt den Schluss zu, dass auch Pharmafirmen am Lonza-Paket interessiert sein könnten.
Was macht die ZKB?Offen ist einstweilen auch, wie die ZKB mit ihrem 10-Prozent-Paket verfahren wird. Die ZKB ist unter anderem aufgrund der Übernahme der Visionen von Martin Ebner zum wichtigen Lonza-Aktionäre mutiert. Die Bank stuft in ihrer heutigen Daily Market Opinion die Trennung von Martin Ebner als leicht kurspositiv ein.
Privatanleger: in die WarteschlaufePrivatanleger können sich allerdings getrost zurückhalten, bis mehr Klarheit über die neuen Aktionäre herrscht.