Die EBIT-Marge stieg auf 16,1 (14,8)%. Der Reingewinn wurde um 82,9% auf 267 (146) Mio CHF verbessert, wie Lonza am Mittwoch mitteilt. Mit dem vorgelegten Zahlenset hat der Lifesciencekonzern die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1’394 Mio CHF, für den EBIT bei 225 Mio CHF und für den Reingewinn bei 241 Mio CHF.
«Auf Kurs»
Mit dem Halbjahresergebnis sei man trotz der Währungseffekte und der Herausforderungen mit den Rohmaterialpreisen «auf Kurs», schreibt Lonza. Die Verbesserungen im Bereich kosten und Effizienz hätten den Grossteil der Währungseffekte aufgefangen. Die strategischen Projekte, mit deren Hilfe Lonza ein nachhaltiges, überdurchschnittlich profitables Wachstums erreichen will, schreiten dem Unternehmen zufolge planmässig oder sogar schneller als geplant voran.
Buchgewinn von 91 Millionen Franken
Die Steigerung des Finanzergebnisses sei auf den Buchgewinn von 91 Mio CHF aus dem Verkauf des restlichen Anteils an der Polynt SpA zurückzuführen. Der Cashflow vor Veränderungen im Nettoumlaufvermögen nahm dagegen aufgrund höherer Einkommenssteuern und Zinsen sowie aufgrund von Provisionsänderungen um 11,8% auf 276 Mio CHF ab. Die Investitionsausgaben waren mit 316 Mio CHF «substantiell höher» als im ersten Semester 2007. Im Vergleich zum Jahresende 2007 erhöhte sich die Nettoverschuldung auf 1’393 (Ende Dezember 2007 1’309). Der Verschuldungsgrad liegt bei 0,76.
«Herausforderndes wirtschaftliches Umfeld»
Die Performance des Bereichs Life Science Ingredients ist gemäss Lonza «sehr gut». Der Umsatz legte um 3,9% auf 586 Mio CHF zu, wobei unter Ausklammerung der Währungseffekte das Wachstum bei 9,0% gelegen hätte. 60% davon seien Volumensteigerungen. Trotz des «herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds sowie Marktunsicherheiten aufgrund der Kostensteigerungen bei Rohmaterialien, ungünstigen Wechselkursen und einem schwachen Baumarkt in den USA» hätten sowohl die Marge als auch das RONOA verbessert werden können.
Bereich Exklusivsynthese legt deutlich zu
Der Bereich Exklusivsynthese & Biopharmazeutika wuchs um 19,2% auf 765 Mio CHF. Die Steigerung von Umsatz und EBIT ist gemäss Lonza vor allem auf die Exklusivsynthese zurückzuführen, welche das langsamere Wachstum der Biopharmazeutika mehr als kompensieren konnte. Bei den Biopharmazeutika hätten sich vor allem der Umbau der Anlage in Porrino, Änderungen im Produkteportfolio im amerikanischen Portsmouth und einige Projektverschiebungen bemerkbar gemacht, was auch die zweite Jahreshälfte beeinflussen werde. Die Kapazitätsauslastung im Bereich lag bei rund 90%, wobei Biopharmazeutika noch etwas besser ausgelastet war als die Exklusivsynthese.
Bioscience mit Umsatzplus von 30,5 Prozent
Der Geschäftsbereich Bioscience verzeichnete ein Umsatzplus von 30,5% auf 107 Mio CHF, wobei das Wachstum auf vergleichbarer Basis lediglich bei 7% lag. Trotz Wachstum von Umsatz und EBIT seien die gesteckten Ziele wegen der Währungsschwankungen, Personalverschiebungen im Zusammenhang mit der Einführung von SAP sowie wegen des Timings von Kundenbestellungen verpasst worden. Die Geschäftseinheit Cell Therapy erbrachte gemäss Lonza allerdings eine «positive Leistung».
Guidance bestätigt
Die bisherige Guidance für die Jahre 2008 bis 2013 wurde in etwa bestätigt. Demnach rechnen die Basler mit einem EBIT-Wachstum im mittleren bis hohen Zehnerbereich. Zuletzt hatte Lonza die Guidance jeweils mit einem jährlichen EBIT-Wachstum von 15-20% angegeben. Alle strategischen Projekte würden planmässig verlaufen, heisst es weiter. Die Projektpipeline unterstütze das Erreichen der Wachstumsziele – 80% der Kapazitätserweiterung seien bereits über Kundenaufträge gebucht.
Ausbau der Produktionsanlage in amerikanischen Hopkinton
Die Lonza Group AG erweitert ihre Anlage im amerikanischen Hopkinton. So wird die mikrobielle Produktionsanlage durch eine 2000-Liter-Hochtiter-Produktionslinie erweitert, wie der Lifescience-Konzern weiter mitteilte. Mit der Investition, die sich im mittleren zweistelligen US-Dollar-Millionenbereich bewegt, will Lonza ihre Führungsposition im mikrobiellen Geschäft ausbauen. Der Ausbau erfolge früher als ursprünglich geplant, was auf die starke Marktnachfrage für mittelgrosse Kapazitäten in der mikrobiellen Produktion zurückzuführen sei, so Lonza weiter. Die neue Anlage soll im März 2009 in Betrieb genommen werden. (awp/mc/ps/04)