Dank fester Aufträge und neuer Verträge im Bereich Custom Manufacturing erwartet Lonza insgesamt ein verstärktes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte und im nächsten Jahr. Daher wurden die angepeilten Ziele bestätigt. Hinsichtlich des Kostensenkungsprogramms sieht sich das Unternehmen auf Kurs und erwartet, die Reduktion von 70 bis 80 Mio CHF zu erreichen. Der Gruppen-Umsatz im ersten Halbjahr sank um 2,1% auf 1’301 Mio CHF. Der EBIT stieg dagegen um 6,1% auf 173 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 13,3 (12,3)%. Unter dem Strich wurden 135 Mio CHF verdient, das sind 14,4% mehr als im Vorjahr, wie Lonza am Donnerstag mitteilte.
Umsatz wegen geringer Kapazitätsauslastung gesunken
Im Bereich Custom Manufacturing stieg im ersten Halbjahr der EBIT um 3,3% auf 94 Mio CHF zu, der Umsatz sank allerdings um 6,8% auf 658 Mio CHF ab. Ursache sei die niedrigere Kapazitätsauslastung in den Werken Portsmouth und Hopkinton im ersten Quartal gewesen. Das starke Geschäft seit März habe tiefere Engineering-Meilenstein-Zahlungen kompensiert. Im Biological Manufacturing erhöhte sich die Kapazitätsauslastung aufgrund einer verstärkten Auftragsvergabe und der Einführung von mehreren neuen Produkten.
Visibilität aufgrund fester Aufträge und neuer Verträge im Bereich Custom Manufacturing verbessert
Die zuletzt gezeichneten Kontrakte seien «sehr ermutigend», sagte Konzernchef Stefan Borgas an einer Telefonkonferenz. «Und da kommt noch mehr in diesem Jahr», versprach er. Die Kapazitätsauslastung sei daher aktuell etwas höher als er es erwartet hatte.
Umsatzvolumen ausser bei Agrochemikalien zugelegt
Der EBIT im Non-Pharma-Bereich Life Science Ingredients stieg im Berichtszeitraum um 17,4% auf 81 Mio CHF der Umsatz um rund 6% auf 536 Mio CHF. Das Umsatzvolumen habe in nahezu allen Endmärkten, ausser bei den Agrochemikalien, zugelegt. «Die Verkaufspreise der Division Life Science Ingredients kommen unter Druck», warnte Borgas, der eine mangelnde Preisdisziplin in der Branche feststellt.
Margen zunehmend unter Druck geraten
«Wir sind ziemlich nervös wegen dem, was passiert», sagte er. Höhere Rohmaterialkosten, ungünstige Wechselkurse und zunehmende Konkurrenz machten dabei Lonza das Leben schwerer. Die Weitergabe der gestiegenen Kosten an die Kunden werde nur mit einer bestimmten zeitlichen Verzögerung möglich sein.
Re-Engineering-Projekt auf Kurs
Bioscience, die kleinste Sparte, setzte mit 106 Mio CHF rund 9% weniger um. Dies resultierte vor allem aus erwarteten schwächeren Umsätzen im Bereich Therapeutic Cell Solutions. Ursache sei längere oder verzögerte Zulassungsverfahren der zuständigen Behörden. Das Re-Engineering-Projekt ist unterdessen voll auf Kurs und soll alle Resultate bis März 2011 umsetzen. Ziel ist es dabei, Fixkosten von 70 Mio bis 80 Mio CHF einzusparen.
Geldfluss generieren und Rentabilität der Anlagen verbessern
Lonza geht nun davon aus, dass mit einer gewachsenen Produktpipeline, neu abgeschlossenen Verträgen, einem intakten Outsourcing-Trend und Investitionen in Anlagen und Technologien die Life-Science-Strategie weiterhin langfristiges Wachstum generieren wird. Das Unternehmen werde weiterhin neue Geschäfte kreieren, welche die Rentabilität der Anlagen verbessern und die Geldfluss-Generierung stärken sollen.
Beim Betriebsgewinn in der zweiten Jahreshälfte nochmals zulegen
Stellt doch der Konzernchef für das Gesamtjahr einen EBIT in etwas auf dem Niveau von 2009 in Aussicht, sprich von 380 Mio CHF. In den ersten sechs Monaten wurden somit erst 45% des Gesamtziels erreicht. (awp/mc/ss/02)