Lonza: Umsatz und Betriebergebnis liegen am oberen Ende der Analystenerwartungen
Die Lonza konnte die Erwartungen der Analysten für das Jahresergebnis grösstenteils übertreffen. Der CEO, Sergio Marchionne, wechselt trotzdem zur SGS.
Von Harry Büsser
Die Lonza hat im vergangenen Geschäftsjahr 2001 den Umsatz in den weitergeführten Aktivitäten um 9,7 Prozent auf 1’868 Millionen Franken gesteigert. Das Betriebsergebnis aus weitergeführter Tätigkeit stieg um 9,2 Prozent auf 357 Millionen. Der Reingewinn konnte aufgrund von Einnahmen aus dem teilweise abgeschlossenen Devestitionsprogramm um 30,1 Prozent auf 402 Millionen bzw. 74,32 Franken pro Aktie gesteigert werden.
Konzentration auf Life Science und Biotechnologie Das Devestitionsprogramm wird dabei wie geplant umgesetzt, damit sich das Unternehmen auf die wachstumsstarken Bereiche Life Science und Biotechnologie konzentrieren kann. Ein weiterer Verkauf von Geschäftsteilen der Lonza steht denn auch bereits an. Lonza hat mit der PPM Ventures (PPMV), dem Private-Equity-Arm der Prudential , eine Grundsatzvereinbarung über den Verkauf des Geschäftes Polymere-Zwischenprodukten abgeschlossen. Der Kaufpreis werde rund 5,8mal dem historischen Ebitda-Wert entsprechen, wie das Unternehmen mitteilt. Es werde erwartet, dass die Transaktion (exklusive der Produktionsanlage für Isophthalsäure in Singapur) in den nächsten Wochen abgeschlossen werde.
Erhöhung der Dividende und Aktiensplit Das Unternehmen erwartet, dass die gesamten Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Geschäftsbereiche Energie (bereits früher im 2001 erfolgt) und Polymere-Zwischenprodukte das Devestitionsziel von 1 Milliarde Franken übertreffen werde. Am guten Geschäftverlauf will man die Aktionäre über erhöhte Dividenden beteiligen: Der Verwaltungsrat werde eine um vier Franken erhöhte Dividende von 19 Franken beantragen, heisst es in einer Mitteilung. Den Aktionären wird ausserdem ein Aktiensplit im Verhältnis 10:1 vorgeschlagen, der den Nominalwert der Lonza-Aktien auf einen Franken herunter bringen wird.
Sergio Marchionne (Foto: Keystone)
Marchionne tritt zurück und Ebner bedauert
Sergio Marchionne tritt per 1. Februar 2002 als CEO der Lonza zurück, bleibt dem Unternehmen aber als Vizepräsident des Verwaltungsrates erhalten. Er wird die operative Führung bei der Société Général de Surveillances (SGS) übernehmen. Der VR-Präsident von Lonza, Martin Ebner, bedauert laut Mitteilung das Weggehen Marchionnes und betont, dass mit der Übernahme des VR-Vizepräsidiums durch Marchionne die Kontinuität gewährleistet sei.
Markus Gemünd übernimmtMarkus Gemünd: Neuer Lonza-CEO
Markus Gemünd, der zurzeit den Sektor Biologics leitet, wird zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung ernannt. In Anbetracht der grossen Ausbauprojekte, die gegenwärtig im Sektor Biologics im Gang sind, werde er auch in Zukunft für diese Aktivitäten verantwortlich sein, so die Mitteilung von Lonza weiter. Biologics ist eine Technologie für Säugerzellkulturen – hier beabsichtigt Lonza in den nächsten drei Jahren Investitionen im Umfang von 300 Millionen Franken.
Die Aussichten sind weiter positiv
Bezüglich der Aussichten gibt sich das Unternehmen weiterhin optimistisch. Die operativen Ergebnisse von 2001 sollten dieses Jahr verbessert werden können, heisst es. Darüber hinaus werde aus dem Verkauf des Sektors Polymere Zwischenprodukte ein ausserordentlicher Gewinn erwartet. Die Verlagerung des Geschäftes in den konjunkturresistenten Berich Life Science ist im derzeitigen Wirtschaftsumfeld sicher auch nicht schlecht für die Aktie.
Lonza Betriebsergebnis und Erwartungen der Analysten Betriebsergebnis 2001Betriebsergebnis 2000Veränd. In %Publiziert3573279.2%UBS Warburg340 Bank Leu316 ZKB356 Sal Oppenheim318 Vontobel317 Geldwerte in Mio.
Lonza Reingewinn und Erwartungen der Analysten Reingewinn 2001Reingewinn 2000Veränd. In %Publiziert40230930.1%UBS Warburg278 Bank Leu316 ZKB309 Sal Oppenheim318 Vontobel317 Geldwerte in Mio.
Lonza Gewinn pro Aktie20012000Veränd. In %74.3248.8852.0%