Luanda neu weltweit teuerste Stadt für Mitarbeiter im Ausland
Die Top 10 des Rankings werden dominiert von Städten in Afrika, Europa und Asien. Erstmals zählen zu den weltweit zehn teuersten Städten drei afrikanische Metropolen: Luanda (1) in Angola, Ndjamena (3) in Tschad und Libreville (7) in Gabun. Die Top 10 umfassen zudem drei asiatische Städte: Tokio (2), Osaka (6) und Hongkong (Rang 8). Moskau (4), Genf (5) und Zürich (ebenfalls Platz 8) sind in Europa führend, gefolgt von Kopenhagen (10).
Kostspieliges Unterfangen
Die leitende Research-Expertin Nathalie Constantin-Métral dazu: «In den letzten Jahren sind die Auslandseinsätze globaler geworden. Expatriates werden in alle Teile der Welt entsandt. Dennoch gilt das Entsenden von Mitarbeitern nach wie vor als kostspieliges Unterfangen für Unternehmen. Deshalb gilt die Auswahl der richtigen Kandidaten und ein hohes Verständnis der dadurch entstehenden Kosten als unerlässlich, insbesondere im heutigen Wirtschaftsumfeld.»
214 Städte erfasst
«Die Städte werden basierend auf Anfragen von unseren multinationalen Kunden ausgewählt,» so Constantin-Métral weiter. «Besonders afrikanische Städte heben sich inzwischen stark ab, was die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Region für globale Unternehmen in allen Wirtschaftssektoren widerspiegelt.» Die Studie erfasst 214 Städte und vergleicht dabei die Kosten von über 200 Produkten und Dienstleistungen, darunter zum Beispiel Miete, öffentliche Verkehrsmittel, Lebensmittel, Kleidung, Haushaltsgeräte und Unterhaltungsangebote. Die Ergebnisse der Studie werden von multinationalen Unternehmen und Regierungen auf der ganzen Welt als Grundlage für die Festlegung der Vergütungszulagen zum Ausgleich der Lebenshaltungskosten für ihre Expatriates herangezogen.
Europa und Nahost
Nach Moskau, Genf, Zürich und Kopenhagen reihen sich als teuerste Städte in Europa Oslo (11) in Norwegen, Mailand (15) in Italien, London und Paris (beide auf Platz 17) sowie Bern (22) in der Schweiz ein. Weitere Städte mit hohen Lebenshaltungskosten in Europa sind Rom (26), Wien (28), St. Petersburg (30), Amsterdam (35), Baku (36), Dublin (42), Istanbul (44), Barcelona (49), Frankfurt (50), Madrid (52) und Lissabon (72). Riga rangiert auf Platz 81 gefolgt von Budapest (94), Warschau (96) und Tallinn (115). Als günstigste Stadt Europas gilt Tirana (200) in Albanien, gefolgt von Skopje (197) in Mazedonien, Sarajewo (196) in Bosnien-Herzegovina, Minsk (192) in Weissrussland sowie Belfast (182) in Grossbritannien.
Tel Aviv (19) ist die teuerste Stadt im Nahen Osten, mit Abstand gefolgt von Abu Dhabi (50) und Dubai (55). Das libysche Tripolis (186) gilt als Stadt mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten im Nahen Osten, gefolgt von Dschidda (181) in Saudi-Arabien und Muscat (I76) in Oman.
Nathalie Constantin-Métral dazu: «Die Immobilienpreise in Abu Dhabi und Dubai sind weiter gefallen, was die Lebenshaltungskosten für Auslandsmitarbeiter gesenkt hat. Das Ranking wird zudem stark von Währungsschwankungen beeinflusst. In Städten wie Dschiddah und Tripolis hat allerdings das Defizit an geeignetem Wohnraum für Auslandsmitarbeiter kombiniert mit einer starken Nachfrage die Kosten erhöht.
Afrika
Nach Luanda, Ndjamena und Libreville zählen zu den teuersten Städten der Region Victoria (13) auf den Seychellen, Niamey (23) in Niger sowie Dakar (32) in Senegal. In Südafrika nehmen Johannesburg und Kapstadt Platz 151 bzw. 171 ein. Am untersten Ende der Skala rangiert das äthiopische Addis Abeba (208), gefolgt von Windhoek (205) und Gaborone (203) in Namibia bzw. Botswana.
«Das Interesse an afrikanischen Städten ist im gesamten Wirtschaftsspektrum gewachsen: ob Bergbau, Finanzdienstleistungen, Fluggesellschaften, Fertigung oder Energieunternehmen,» so Constantin-Metral.
«Viele Menschen denken, dass die Städte in Entwicklungsländern billig sind, aber das gilt nicht unbedingt für Auslandsmitarbeiter, die dort arbeiten. Bei der Entsendung von qualifizierten Mitarbeitern in diese Städte, müssen die internationalen Konzerne den Mitarbeitern und ihren Familien den gleichen Lebensstandard mit den gleichen Leistungen bieten, welche sie zuhause hätten. In einigen afrikanischen Städten können die Kosten hierfür extrem hoch ausfallen, insbesondere die Kosten für guten, sicheren Wohnraum.»
Nord- und Südamerika
Brasilianische Städte zählen zu den teuersten Standorten auf dem amerikanischen Kontinent. Dabei gilt Sao Paulo (21) als teuerste Stadt in Nord- und Südamerika, was eine Folge des zunehmend stärkeren brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar ist. In Südamerika ist Rio de Janeiro (29) die zweitteuerste Stadt, gefolgt von Havanna (45) in Kuba, Bogotá (66) in Kolumbien und der brasilianischen Hauptstadt Brasilia (70). Buenos Aires liegt auf Platz 161. Managua in Nicaragua (212), La Paz in Bolivien (211) und Asunción in Paraguay (204) sind die Städte Südamerikas mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten.
In den Vereinigten Staaten ist New York (27) die teuerste Stadt, gefolgt von Los Angeles (55). Washington liegt auf Platz 111. Als günstigste Stadt in den USA gilt Winston Salem (197). Mexico City (166) ist die teuerste Stadt Mexikos, die günstigste hingegen ist Monterrey (193). Vancouver (75) ist die teuerste Stadt in Kanada, gefolgt von Toronto (76) und Montreal (98). Ottawa (136) ist Kanadas günstigste Stadt.
«Die Schwächung des US-Dollars gegenüber einer Reihe anderer Währungen, kombiniert mit einem Rückgang der Mietpreise, hat die US-Städte in den Rankings nach unten befördert,» erläuterte Constantin-Metral den Trend. «Seit März 2010 hat der Dollar jedoch wieder an Stärke gewonnen, sodass die Situation sich erneut wandelt.»
Asien, Australien und Neuseeland
Die beiden japanischen Städte Tokio und Osaka sind die teuersten Metropolen der Region. Weitere Plätze im oberen Bereich teilen sich Hongkong (8), Singapur (11), Seoul (14), Peking (16), Nagoya (19) in Japan, Schanghai (25) und Taipei (78). Insgesamt sieben chinesische Städte sind 2010 hinzugekommen, was die wachsende wirtschaftliche Bedeutung von anderen Orten als Peking, Schanghai oder Hongkong für die internationalen Konzerne unterstreicht.
Neu Delhi (85) ist Indiens teuerste Stadt, gefolgt von Mumbai (89) und Bangalore (190). Ansonsten rangieren Jakarta in Indonesien auf 94, gefolgt von Hanoi in Vietnam und Bangkok in Thailand (beide auf 121) sowie Kuala Lumpur (138) in Malaysia. Die Städte mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten der Region sind Islamabad (212) und Karachi (214) in Pakistan.
Sydney (24) gilt als Australiens teuerste Metropole, gefolgt von Melbourne (33) und Brisbane (55), während Adelaide (90) die günstigste Stadt des Landes ist. Auckland (149) ist die teuerste Stadt in Neuseeland, während Wellington (163) sich als günstigste hervortut. Der australische Dollar und der Neuseeland-Dollar haben deutlich an Stärke gegenüber dem US-Dollar gewonnen, was die Städte im Ranking nach oben befördert hat. (mercer/mc/ps)
Über die Studie
Für alle Städte der Studie liegen Einzelberichte zu den Lebenshaltungskosten und zu Mietpreisen vor. Für weitere Informationen oder die Bestellung von Städteberichten besuchen Sie bitte www.mercer.com/costofliving oder rufen Sie die Mercer Client Services in Warschau, Tel.: +48 22 434 5383, an.