Lufthansa: Gewinn verdreifacht, keine Übernahmepläne und Ausblick 2007

Dies sagte Finanzvorstand Stephan Gemkow auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Frankfurt. Im vergangenen Jahr hatte die Fluggesellschaft 845 Millionen Euro ausgewiesen. Spätestens 2008 solle die Zielmarke von einer Milliarde Euro für das operative Ergebnis übersprungen werden, bekräftigte Gemkow.


Treibstoff ist und bleibt der Kostentreiber
Die Lufthansa rechnet für 2007 mit leicht höheren Treibstoffkosten. Die Kerosinkosten dürften von 3,35 Milliarden Euro in 2006 auf 3,49 Milliarden Euro klettern, sagte Stephan Gemkow weiter. «Treibstoff ist und bleibt unser Kostentreiber», so Gemkow. Für 2007 sei der durchschnittliche Treibstoffpreis von 65,87 zu 88 Prozent gesichert. Für 2008 belaufe sich der Sicherungsgrad derzeit auf 41 Prozent.

Lufthansa verdreifacht 2006 Gewinn im Kerngeschäft
Die Lufthansa hat ihren operativen Gewinn im Kerngeschäft Passage verdreifacht. Das operative Ergebnis in diesem Segment sei um 203 Prozent auf 409 Millionen Euro gestiegen, sagte Finanzchef Stephan Gemkow weiter. Im laufenden Jahr solle dieser Betrag überschritten werden. Dagegen sei Lufthansa Cargo wegen Vergleichszahlungen in den USA und Kanada mit 82 Millionen unter dem Vorjahreswert von 108 Millionen Euro geblieben. Für 2007 sei hier jedoch mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen.


Geschäftsfeld Catering erfolgreich saniert
Der operative Gewinn bei der Technik-Sparte sank den Angaben zufolge um 3,9 Prozent auf 248 Millionen Euro, sollte 2007 aber wieder anziehen. Das weitgehend sanierte Geschäftsfeld Catering (Sky Chefs) steigerte das Ergebnis von 5 auf 50 Millionen Euro und dürfte Gemkow zufolge 2007 erheblich zulegen. Lufthansa Systems reduzierte das Ergebnis infolge hoher Vorlaufkosten unter anderem für neue Technologien von 63 auf 49 Millionen Euro. Hier dürften weitere Vorlaufkosten das operative Ergebnis auch 2007 unter Vorjahr drücken, so Vorstand.

Derzeit keine konkreten Übernahmen geplant
Die Lufthansa plant derzeit offenbar keine Übernahmen anderer Fluglinien. Dies geht aus verschiedenen Aussagen von Konzernchef Wolfgang Mayrhuber auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt hervor. Mayrhuber erteilte Fragen nach möglichen Übernahmen von Iberia, Alitalia, Austrian Airlines Group (AUA) und SAS eine Absage.


Keine Gebote für Alitalia
Zur Alitalia sagte er, die Lufthansa habe weder indirekt noch direkt für die angeschlagene Airline geboten. Hauptgrund dafür sei gewesen, dass man der Meinung sei, das «Schiff» (Alitalia) nicht schnell drehen zu können, sagte Mayrhuber.


Momentan keine Gespräche zwischen Condor und LTU
Die Touristik-Fluglinie Condor verhandelt derzeit nicht mit dem Konkurrenten LTU über eine Fusion. Dies sei ihm vom Condor-Management versichert worden, führt Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber weiter aus. Natürlich würden Opportunitäten im Markt geprüft, vordringlich wollten beide Gesellschafter die Condor in diesem Jahr weiter auf Profitabilität trimmen. Vor wenigen Wochen hatte LTU-Chef Hans Rudolf Wöhrl gesagt: «Wir sprechen sehr konkret miteinander.» Condor gehört zu 24,9 Prozent der Lufthansa. Die restlichen Anteile liegen bei KarstadtQuelle. (awp/mc/ab)

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